4. November 2014

Rot-Grüne Jugendorganisationen fordern Rückkehr zu G9



Anlässlich der Diskussion über das sogenannte „Turbo-Abitur“ erklären Freddy Cordes, Vorsitzender der NRW JUSOS und Lisa-Marie Friede, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW:

„Das 2005 eingeführte „Turboabitur“ (G8) schränkt Schüler*innen in ihrer Entfaltung ein. Durch den Zwang, für denselben Lernstoff ein Jahr weniger Zeit zur Verfügung zu haben, steigen Stress und Druck. Wichtige außerschulische Erfahrungen in Vereinen, Verbänden, Ehrenämtern leiden unter zusammengedrängten Lehrplänen und gesteigertem Schulstress. Von Freizeit ganz zu schweigen. Vor diesem Effekt durch G8 haben wir gewarnt. Er ist eingetreten und nicht zu leugnen – Schüler*innen wie Eltern bekommen ihn tagtäglich zu spüren. Deshalb sagen wir es erneut: Schule darf nicht die Druckpresse für Humankapital sein, auf dessen schnellstmögliche Verwertung die Wirtschaft gierig wartet! Schule muss wieder der Ort werden, an dem neben grundlegender Bildung auch die charakterliche Entwicklung junger Menschen ihren Raum hat. Nicht für die Wirtschaft, für das Leben wollen wir lernen!
Deshalb wollen wir NRW JUSOS und GRÜNE JUGEND NRW eine Abkehr vom Turboabi. Wir wollen die Schüler*innen entlasten und fordern daher eine Rückkehr zu G9. Auch die im Moment diskutierten Schritte, wie die teilweise Abschaffung der Hausaufgaben und weniger schriftliche Prüfungen werden daran wenig ändern. Denn in den verbleibenden Prüfungen wird nur mehr Wissen abgefragt werden. Hausaufgaben werden im Übrigen nach Fächern aufgegeben, sodass kein*e Lehrer*in einen Überblick über die Arbeitsbelastung der Kinder und Jugendlichen hat. Statt an Symptomen herumzudoktern fordern wir die rot-grüne Landesregierung auf, dem Beispiel aus Niedersachsen zu folgen und G9 wieder einzuführen.“



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