8. November 2015
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Kiesabbau am Niederrhein stoppen und nachhaltige Landesentwicklung in NRW
Zurzeit befindet sich der Landesentwicklungsplan (LEP) NRW in der Neuaufstellung. Im Rahmen der Offenlegung des Kabinettsentwurfs wird erneut die Öffentlichkeit beteiligt. Daher besteht die Möglichkeit der Stellungnahme.
Viele Akteure der Öffentlichkeit, darunter die Städte und Gemeinden, Kreise und kreisfreien Städte und viele Verbände haben sich im Rahmen der Beteiligung an der Neuaufstellung des LEPs zu der zukünftigen Landesplanung geäußert. Durch dieses Beteiligungsverfahren haben sich Änderungen im LEP-Entwurf ergeben, welche die Grüne Jugend NRW nicht tolerieren kann.
Der Landesvorstand der GJ NRW wird daher von der LMV beauftragt, sich in jeder möglichen Form in den Prozess einzubringen und grüne Forderungen nach außen zu vertreten. So sollen die Möglichkeiten der Stellungnahme durch die GJ NRW geprüft werden und auch eine Musterstellungnahme an die Mandatsträger*innen der Grünen Jugend in den Räten, Kreistagen und Landschaftsräten versendet werden.
In dieser Stellungnahme soll die GJ NRW klar Position beziehen zu den Zielen und Grundsätzen, welche in der ersten Vorlage des LEP enthalten waren und eine Rückkehr dazu fordern. Weitergehend soll sich die GJ NRW dafür einsetzen, dass in allen erdenklichen Stellungnahmen zum LEP-Entwurf die vom Kreis Wesel, Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden genannten Bedenken zum Kiesabbau am Niederrhein zusätzlich mit in den LEP Einzug finden.
Außerdem soll sich die GJ NRW dem Niederrhein-Appell gegen weiteren Kiesabbau anschließen, denn bereits heute sind ca 10% der Fläche des Kreises Wesel abgebaggert.
Wir fordern unter anderem:
- eine Erhöhung der Recyclingquote
- eine angemessene Lastenverteilung des Rohstoffabbaus durch regionale Aufteilung
- eine gerechte, landesweite Steuerung und eine Kontingentierung bei der räumlichen Festlegung der Vorranggebiete
- keine weiteren Vorranggebiete im Kreisgebiet Wesel über das Maß der 51. Änderung des Regionalplanes für den Regierungsbezirk Düsseldorf (GEP99) hinaus
- Formulierung von festen Werten im LEP, die eine verlässliche, kontinuierliche Reduzierung der planerisch zur Verfügung gestellten Flächen gewährleisten (durch eine (z.B. fünf) -jährliche Fortschreibung ist der Versorgungszeitraum gemäß Ziel 9.2-2 herzustellen, wobei die Gesamtfläche der für die Rohstoffgewinnung gesicherten Bereiche schrittweise jeweils um x % (z.B. 20%) gegenüber dem vorangegangen Zeitraum zu reduzieren ist)
- Einführung einer Rohstoffabgabe (Kies-Euro)
- Zielsetzung, dass auch in 500 Jahren eine reale Reserve des Rohstoffes Kies- und Sand in NRW und auch im Kreis Wesel erhalten ist
Wir fordern eine nachhaltige und ressourcenschonende Entwicklung am Niederrhein. Der Kreistag Wesel trägt den Niederrhein-Appell bereits mit einer großen parteiübergreifenden Mehrheit mit.
Der Landesverband bekennt sich zu der generellen Zielsetzung des LEP und fordert eine Rückkehr zu den Zielen und Grundsätzen des ersten Entwurfes, einen konsequenten Naturschutz, sowie eine langfristige Begrenzung des Flächenverbrauches auf Null.
Beschlossen von der Landesmitgliederversammlung am 7./8. November 2015 in Dortmund.
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