Gute Nacht G8 – Zeit zum Lernen

Zusammen mit der LandesschülerInnenvertretung ruft die GRÜNE JUGEND NRW zur Demo „Gute Nacht – G8“ am 15.05. in Düsseldorf auf.

Wir stellen uns gegen die Verkürzung der Schulzeit am Gymnasium auf 8 Jahre. G8 bedeutet gerade für diejenigen, die keine starke Förderung durch ihre Eltern bekommen können, sehr viel mehr Druck und Stress. Dieser Stress ist weder förderlich für die Bildung oder das Lernen, noch für das psychische und physische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen. Zudem hat es bei der Umsetzung durch die schwarz-gelbe Landesregierung viele Fehler gegeben; so wurde in der Unterstufe ein Jahr gekürzt und zudem die Zahl der Wochenstunden erhöht. Damit fehlt den Kindern und Jugendlichen aber Zeit für ein Leben neben der Schule. Darunter leiden die sozialen Kontakte, Sport, ehrenamtliches Engagement, die Freizeit und viele andere wichtige Betätigungen der Jugendlichen – obwohl all diese Dinge für uns genauso zur Bildung und zum Lernen gehören wie der Unterrichtsstoff der Schule. Zur Bildung gehört für uns auch das Finden der eigenen Persönlichkeit, das Entwickeln eines gesunden Selbstbewusstseins, die Bildung einer eigenen Meinung und viele weitere „Social Skills“. Und genau diese kommen bei G8 zu kurz!
Zudem ist für viele minderjährige Abiturient*innen der Beginn eines Studiums mit erheblichen bürokratischen Hürden verbunden, so können sie sich zum Beispiel nicht mehr gegen den Willen ihre Eltern für oder gegen ein Studienfach oder Ausbildung entscheiden! Aus diesen Gründen sagen wir als GRÜNE JUGEND NRW: „Gute Nacht – G8“

Wir wollen eine Schule für alle in der jede*r individuell gefördert wird und somit seine Stärken entwickeln und seine Schwächen kennen lernen kann. Die Sekundarschule ist dabei nur ein erster Schritt. Deswegen rufen wir zur Demo am 15.05. in Düsseldorf auf und hoffen auf eine rege Teilnahme. Alle weiteren Informationen sind unter http://gutenachtg8.info/abschlussdemo/ zu finden.

Gemeinsamer Aufruf zum Internationalen Tag gegen Homophobie

SSHH
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homophobie am 17. Mai erklären die Landesvorstände der GRÜNEN JUGEND NRW, der JUNGEN UNION NRW, der NRW JUSOS, der JULIS NRW und der JUNGEN PIRATEN NRW:

Weltweit werden Menschen wieder am 17. Mai auf die Straße gehen und ein Zeichen gegen Homophobie setzen – an diesem friedlichen Protest möchten wir uns beteiligen! Wir wollen uns dafür einsetzen, dass auch nicht-heterosexuelle Liebe und Leben akzeptiert werden. Hintergrund ist, dass am 17. Mai 1992 Homosexualität von der Internationalen Gesundheitsorganisation von der Liste der Krankheiten gestrichen wurde. In Deutschland kommt als Besonderheit hinzu, dass der 1994 abgeschaffte Paragraph 175, bis zum Ende seines Bestehens, sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe stellte.
Seit der Abschaffung dieses Paragraphen in Deutschland wurden wichtige Fortschritte für mehr Gleichberechtigung und Akzeptanz nicht-heterosexueller Menschen gemacht – doch es gibt immer noch viel zu erreichen! Es ist erschreckend, dass Menschen heute nach wie vor wegen ihrer sexuellen Orientierung und Identität diskriminiert werden.

Um an diesem Tag selbst aktiv ein Zeichen gegen Homophobie und für Akzeptanz und Toleranz zu setzen, rufen wir gemeinsam dazu auf, sich an unserer geplanten Aktion auf der Kölner Domplatte zu beteiligen. Neben dem symbolischen Tanzen gegen Homophobie wird es Redebeiträge der einzelnen Jugendorganisationen geben.

Dabei ist jede und jeder herzlich eingeladen: Egal wen ihr liebt, egal ob ihr heterosexuell, homosexuell oder nichts von beidem seid, egal ob jung oder alt – Hauptsache wir kämpfen gemeinsam mit Spaß dafür, dass Homo- und Transphobie in unserer Mitte keinen Platz haben!
Wir treffen uns am Freitag, 17. Mai um 19 Uhr auf der Kölner Domplatte – kommt zahlreich und bringt eure Freundinnen und Freunde mit!

Europäische Außenpolitik – Europäisch und friedlich?

Nach dem 2. Weltkrieg bestimmte die Idee einer wirtschaftlichen Einbindung, bzw. Zusammenarbeit mit der jungen Bundesrepublik die Außenpolitik Frankreichs.
Gemeinsame Schritte in der Kohle- und Stahlindustrie sollte einen jahrzehntelangen von wirtschaftlichen Interessen belasteten Konflikt beenden und damit einen neuen Krieg zwischen den ehemaligen Erzfeinden Frankreich und Deutschland präventiv verhindern.
Es heißt, dass Konrad Adenauer nur Stunden vor der Rede über dieses Vorhaben des französischen Außenministers Robert Schuman informiert wurde und diesem sofort zustimmte.

„Die französische Regierung schlägt vor, die Gesamtheit der französisch-deutschen Kohle- und Stahlproduktion unter eine gemeinsame Oberste Aufsichtsbehörde (Haute Autorité) zu stellen, in einer Organisation, die den anderen Ländern zum Beitritt offen steht. […]“

Aus der Erklärung des französischen Außenministers Robert Schuman vom 9. Mai 1950
Sicherlich reichen diese Sätze nicht, um den ganzen historischen Kontext und die Beweggründe Frankreichs und Adenauers zu dieser Entscheidung wiederzugeben, sie leiten jedoch eine neue Ära ein: Die Grundsteine auf dem Weg zur heutigen Europäischen Union wurden gelegt. Es soll ein friedlicher Kontinent entstehen, bei dem die Zusammenarbeit im Mittelpunkt steht. Es ist die Vision einer friedlicheren Welt….

Soziale Sicherheit – Rechtsstaatlichkeit – Menschenrechte – Diplomatie – Freiheit – Ja, das sind alles Werte und Bekenntnisse, die uns im Bezug auf die EU was sagen und mit denen wir was anfangen können. Für das Projekt „EU“ bekamen wir sogar den Friedensnobelpreis, der in den Medien heiß diskutiert wurde. Jedoch wie friedlich ist die EU-Außenpolitik?
Mit dem Lissabon-Vertrag wurde das Amt der Hohen Vertretung der EU für Außen- und Sicherheitspolitik geschaffen. Mit dieser Bezeichnung geht auch hervor, dass unsere Außenpolitik und unsere Sicherheitspolitik zusammenhängen. Zunächst wäre dies sicherlich nicht zu kritisieren, jedoch schauen wir uns doch mal am Beispiel Jemen genauer an, wie Sicherheit außerhalb der EU geschaffen werden soll:

Die EU veröffentlicht in regelmäßigen Abständen „Länderstrategiepapiere“, „um die Kohärenz der Politik gegenüber Drittländern zu verbessern und insbesondere die politischen Prioritäten und die Ausgaben im Entwicklungshilfebereich in Einklang zu bringen.“

Im Länderstrategiepapier Jemen steht:

„Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt und weist einen Entwicklungsstand auf, der demjenigenvon afrikanischen Ländern südlich der Sahara ähnelt, und ist bei weitem das ärmste Land im Nahen Osten.“

Um dieser Armut entgegen treten zu können, werden Leitlinien, bzw. Strategien festgelegt:

„Die Strategie der Zusammenarbeit EG-Jemen für den Zeitraum 2007-2013 ist daher wie folgt aufgebaut:

a) Strategisches Ziel 1: Unterstützung für die jemenitische Regierung bei der Förderung von Good Governance durch:

1. Unterstützung des Demokratisierungsprozesses durch Förderung der demokratischen Einrichtungen Jemens
2. Stärkung der Menschenrechte und der Zivilgesellschaft
3. Unterstützung der jemenitischen Regierungsreformen in den Bereichen Justiz, Zivilverwaltung und Dezentralisierung

b) Strategisches Ziel 2: In Einklang mit den ersten Millennium-Entwicklungszielen die Stärkung der Kapazitäten der jemenitischen Regierung zur Bekämpfung der Armut durch:

1. Förderung der Entwicklung des Privatsektors durch Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung von Landwirtschaft und Fischerei sowie von Reformen zur Verbesserung des Regulierungsrahmens in Bezug auf Investitionen, Wirtschaft und Handel.
2. Leistung eines Beitrags zur Entwicklung der Humanressourcen durch Stärkung gesundheitspolitischer Maßnahmen im Bereich Fortpflanzungsgesundheit und Verbesserung der Grundversorgung in diesem Bereich.“

Aus diesem Länderstrategiepapier ist letztendlich zu entnehmen, dass sich die EU-Außenpolitik über eine maßnahmenorientierte Entwicklungspolitik definiert.

Das Beispiel Jemen und die damit verbundenen Strategien sind einzigartig und vor allem an einer präventiven Friedenspolitik orientiert – natürlich verfolgt die EU-Außenpolitik diese Strategien nicht aus Selbstlosigkeit – Nein, die EU möchte präventiv in soziale, wirtschaftliche, infrastrukturelle und demokratische Aufbauprojekte investieren, um im ölreichen Jemen Unruhen einzudämmen.

Es erweckt den Anschein, als hätte die europäische Diplomatie verstanden, dass Soziale Sicherheit und Demokratie vor Ort nicht durch Auslandseinsätze geschaffen werden können, sondern durch direkte Aufbauhilfen im Bereich Infrastruktur, Demokratie, Gesundheit und Wirtschaft.

Diese Strategien bleiben mit ihrer Intention leider nur Theorie-Strategien, oder Strategien, die nicht konsequent durchgeführt werden und wirken – so zum Beispiel auch im Jemen.
Amnesty International berichtete in ihrem Länderreport 2012 über die Unruhen im Jemen:

„Es gab Tausende Verletzte. Angefacht wurden die Demonstrationen durch den öffentlichen Zorn über zunehmende Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption und das brutale, repressive Vorgehen der Regierung gegen die Proteste. Sicherheitskräfte und Regierungsanhänger schossen mehrfach mit scharfer Munition, Panzerabwehrraketen und anderen Waffen auf friedliche Demonstrierende.“

Umstürze im Arabischen Raum sind in erster Linie Emanzipationsbewegungen, die Rufe nach Wohlstand lauter werden lassen und ein Ende der Korruption fordern. Doch wie passen diese auf dem Papier verfassten Strategien zum Handeln einzelner EU-Staaten und vor allem zu den identischen Forderungen der Jemenit*innen?

Die Realität schaut leider anders aus! Viele von uns können sich sicherlich noch an die Schlagzeilen erinnern, die die Schwarz-Gelbe-Regierung für ihre Waffenexporte in den Jemen kritisierten. Wir sprechen hier vom EU-Mitglied Deutschland, die Waffen in Krisenregionen exportieren. Es sind Krisenregionen, mit regelrecht gefährlichen Diktaturen und einer aufschreienden Bevölkerung– wozu könnten da wohl die Waffen dienen?! * TickTackTickTack*

Die EU hat nicht nur ein Problem– sondern Mehrere: Mehrere Waffenexporteur*innen, die letztendlich den selbst erstellten Strategiepapieren völlig widersprechen. Eine wahre gemeinsame Außenpolitik, die auf Grundlage der selbsternannten Werte geführt werden würde, könnten diese völlig sinnfreien Waffenexporte stoppen und eine präventive Friedenspolitik in der Praxis umsetzen.

Wir brauchen in der EU kein zahnloses Amt der Hohen Vertretung der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, sondern ein Parlament mit mehr außenpolitischen Kompetenzen, die sicherlich von den einzelnen Nationen abgegeben werden müssen. Wir brauchen Mechanismen die ineinander greifend Waffenexporte zum Gunsten unserer europäischen Vision einer friedlicheren Welt verbieten – dies darf nicht nur auf geduldigem Papier verfasst werden, oder bei einem Lippenbekenntnis bleiben. Die Europäische Union war vor ca. 50 Jahren eine Vision – heute leben wir diese. Lasst uns zurück zu einer EU mit Visionen!

Quellen:
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Europa/60-thesen.pdf
http://www.faz.net/themenarchiv/2.1198/sicherheit-im-21-jahrhundert-europaeische-friedenspolitik-im-21-jahrhundert-1463586.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Schuman-Erkl%C3%A4rung
http://www.amnesty.de/jahresbericht/2012/jemen
http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/70085/eu-sicherheitspolitik-23-10-2006
http://eeas.europa.eu/yemen/csp/02_06_de.pdf

1. Mai – Für bessere Arbeit und Solidarität weltweit!

Zum diesjährigen 1. Mai, dem Tag der Arbeit erklärt Sophie Karow, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW:

„Erwerbsarbeit hat sich in den letzten Jahren stark verändert – es gibt immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse und immer mehr Menschen sind im Niedriglohnsektor oder bei Leiharbeitsfirmen angestellt. Befristete Verträge genauso wie die ständige Bereitschaft zu unbezahlten Überstunden sind zur Regel geworden. Noch immer ist die Ungleichbehandlung der Geschlechter in der Berufswelt enorm.
Während der Druck in der Arbeitswelt ständig steigt und die Weltgesundheitsorganisation beruflichen Stress als eine der größten Gefahren der Gegenwart bewertet, schwinden die Chancen auf „gute Arbeit“ für kommende Generationen.

Die GRÜNE JUGEND NRW fordert daher einen deutlichen Paradigmenwechsel in der Erwerbsarbeit: der Mensch und seine Bedürfnisse müssen im Mittelpunkt stehen!

Johanna Jurczyk, ebenfalls Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW, ergänzt:

„Der Wunsch nach Veränderung macht dabei nicht an Grenzen halt, sondern verbindet die Menschen in Europa und weltweit. Am 1. Mai werden wieder Hunderttausende für die Rechte von Arbeitnehmer*innen auf die Straße gehen. Diesen Protest begrüßen wir.

Die dramatisch zunehmenden Arbeitslosenzahlen, der Sozialabbau und die steigende Verarmung in verschiedenen Ländern sind für uns ein alarmierendes Signal. Für uns steht fest, die Profiteur*innen der Krise müssen endlich für die von ihnen verursachten Schäden haften und ihren Teil zur Bewältigung der inzwischen zur sozialen Krise gewordenen Entwicklung beitragen. Für ein soziales Europa und Solidarität weltweit!

Wir kritisieren ausdrücklich die Instrumentalisierung des „Tag der Arbeit“ von rechten Parteien und Kameradschaften. Wir solidarisieren uns mit allen friedlichen Protesten und Blockaden gegen Naziaufmärsche am heutigen 1. Mai!“

SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Kohlelobby bezahlt – GRÜNE JUGEND NRW fordert Aufklärung

Anlässlich der Veröffentlichung des Schwarzbuchs Kohle von Greenpeace erklärt Johanna Jurczyk, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW:

„Wir fragen uns schon seit Langem, warum die NRW-SPD so einen ideologischen Pro-Kohle Kurs in NRW fährt. Jetzt wurde bekannt, dass führende Spitzenpolitiker*innen der SPD, darunter Norbert Römer, der Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, direkt durch Zahlungen der Kohlelobby profitieren. Für uns stellt sich die Frage, ob Herr Römer als Vertreter der Menschen in NRW oder als Aufsichtsratschef des Kohlestromversorgers WEMAG an Verhandlungen über Energiepolitik im Landtag teilnimmt. Wir fordern Herrn Römer auf, sich öffentlich zu seinem Posten bei der WEMAG zu äußern.“

Sophie Karow, ebenfalls Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW, ergänzt:
Die schrecklichen Auswirkungen einer Energiepolitik, die auf fossile Energieträger setzt sollte auch der SPD bekannt sein. Wir wollen bis spätestens 2025 aus der Kohlekraft aussteigen und bereits 2030 100% Erneuerbare Energie in unserem Strommix haben. Dass die große Kohlelobby in SPD und CDU massiv gegen diese Politik kämpft und NRW in die Stein(kohle)zeit zurückbringen möchte, ist für uns nur das Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“