Soziale Gerechtigkeit – Grund für unermüdlichen Einsatz

Gedanken zum Internationalen Tag der Sozialen Gerechtigkeit 20.02.

Soziale Gerechtigkeit – ein historisch klingendes, schwermütiges Wortpaar, welches uns zwar als Gesellschaftsziel immer wieder in Aussicht, als solches dann aber doch immer wieder verworfen wird. Es ist ein Ideal, eine Idee, eine Wertvorstellung, die wir von Kind an anerzogen bekommen. Und dennoch wird sie, die Soziale Gerechtigkeit immer wieder gegen andere Faktoren ausgespielt, als unrealistisch, Wunschdenken deklariert. Finanzieller Unfug, wirtschaftsschädigend, Utopie, etwas für Träumer*innen. Soziale Gerechtigkeit als Wert an sich wirkt veraltet, steif, unsexy.

Aktuell schreiben sich die Parteien wieder Soziale Gerechtigkeit ins Parteiprogramm und bejubeln sie als zentrales Thema der Bundestagswahlen. Irgendetwas hat sie an sich, die Soziale Gerechtigkeit. Trotz harscher Kritik, Verleumdung und Verwerfung durch politische und wirtschaftliche Akteur*innen hat sie ihren Reiz nicht verloren. Und das ist genau richtig!

Soziale Gerechtigkeit muss wieder präsenter sein, im Bewusstsein wirken, Menschen formen. Unsere veränderungs-müde, gehetzte Gesellschaft muss sich wieder bemühen, sich anstrengen, für Soziale Gerechtigkeit streiten – nicht nur im Bundestagswahljahr.

Eine Gesellschaft, in der auch in den so genannten Industriestaaten eine Ungleichverteilung von Vermögen und Einkommen sowie der Chancen der unterschiedlichen Schichten trotz ihrer Selbstempfinden als moderne, fortschrittliche Gesellschaften allgegenwärtig ist, da ist Veränderung dringend nötig. Wenn die Geburt eine Kindes in eine bestimmte Familie große Auswirken auf den künftigen Lebenslauf hat, soziale Mobilität schwindet, Arbeitsbedingungen dem Zwang der Kapitalmehrung und des Wirtschaftswachstums unterworfen sind, so sind dies Beweise für das Fehlen Sozialer Gerechtigkeit.

Diesen Miss- und Notständen lassen sich eine Reihe an Forderungen und zügig umsetzbaren Konzepten entgegensetzen. Für uns als junggrüne Bewegung ist es erklärtes Ziel, allen Menschen gleiche (Selbstwirklichungs-)Rechte und wirkliche Chancen zu gewähren, die über das theoretisch Mögliche hinausgehen. Es muss auch real umsetzbar sein, Rechte und Gerechtigkeit zu erreichen.

Erste Schritte sind die Umstrukturierung des Bildungssystems hin zu einem herkunftsunabhängigen, in dem alle Menschen lernen können und zum Denken befähigt werden. Das Elternhaus darf nicht länger über die Bildungswege entscheiden. Dazu müssen wir die schulischen Institutionen finanziell besser stellen, mehr Lehrer*innen und Fachpersonal zur Verfügung stellen und eine Schule für Alle ermöglichen. So beginnen wir mit dem Durchbrechen der frühzeitigen Selektion.

Doch natürlich müssen wir uns auch wieder vermehrt Verteilungsfragen zuwenden. Das breite Bündnis „umfairteilen“ macht die Forderungen medial bekannt. Einkommen und Vermögen müssen besser verteilt sein. Eine auseinanderfallende Gesellschaft ist in vielerlei Hinsicht ein Armutszeugnis. Darum fordern wir als junggrüne Gesellschaftsmitglieder eine Vermögensabgabe, höhere Spitzensteuersätze und Vermögenssteuern.

Auch in der gegenwärtigen Erwerbsarbeitswelt muss sich einiges ändern. Gleiche Arbeit muss gleich entlohnt werden. Unabhängig von Geschlecht und der Zugehörigkeit zur Stammbelegschaft eines Unternehmens oder einer Leiharbeitsstelle. Allen Erwerbstätigen muss ein Mindestlohn zustehen und ein Arbeitsschutz, der auch psychologische Aspekte einschließt, muss eingeführt werden. Dies sind realpolitisch leicht umsetzbare Forderungen, die der Würde der Menschen verpflichtet längst überfällig sind.

Soziale Gerechtigkeit ist dabei nicht wirtschaftsschädigend oder -unsinnig, sondern Wirtschaft-verändernd. Sie fordert ein anderes Verständnis von Wirtschaft. Wirtschaft, in der nicht nur Wachstumsraten zählen, sondern die Lebensrealitäten und -qualitäten ihrer menschlichen Akteur*innen. Mit der Abkehr vom BIP, einer Anerkennung der Effizienz mit gleichzeitiger Verfolgung der Suffizienzstrategie sowie einer bedarfsorientierten, sozial geprägten Unternehmenskultur würden wir dieser Überlegung nachkommen.

All dies setzt Umstrukturierungen in Gang, die wir benötigen. Die Soziale Gerechtigkeit einfordern. Soziale Gerechtigkeit als solches muss aber weiter gehen – global und immer weiter gedacht werden.

Erfreulicherweise gibt es genügend Menschen, die Ideen und Forderungen gebildet haben, mit denen wir Sozialer Gerechtigkeit näher kommen können. Als GRÜNE JUGEND sind wir ein Verband, der genau diese Menschen unterstützen und mitnehmen, von unseren Konzepten überzeugen muss. Denn für uns ist Soziale Gerechtigkeit nicht staubtrocken, nicht altbacken, nicht utopisch – sondern einforderbar und ein Grund für unermüdlichen Einsatz!

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Thematisch passende Beschlüsse der GRÜNEN JUGEND NRW

http://gruene-jugend-nrw.de/2011/03/der-weg-zum-bedingungslosen-grundeinkommen-der-sozialstaat-als-bestandteil-der-demokratischen-gesellschaft/

http://gruene-jugend-nrw.de/2012/07/das-ende-des-wachstumszwangs/

 

Eine LaVo-Woche während Karneval

Hier folgt nun der 4. Teil von „Was macht der LaVo eigentlich“ .

 

Für mich begann der Montag sehr entspannend, denn auf Grund dessen, dass Rosenmontag war, musste ich nicht um 6 Uhr aufstehen da ich noch Schüler bin sondern konnte ausschlafen und beim Frühstück die ersten LaVo-Mails der Woche beantworten. Unter anderem ging es um den Ablaufplan für die LMV in Oer-Erkenschwick und ein hypothetisches Sommercamp mit einem wunderbaren Nachbar-Landesverband. Da zum Glück wegen Rosenmontag nicht so viel auf der LaVo-Liste los war, konnte ich aber den Rest des Tages ganz dem Karneval widmen :-)

Mein Glück kaum fassend könnend, hatte ich auch am Dienstag und Mittwoch auf Grund des Karnevals schulfrei und setzte mich Dienstag mit einem neu eingereichten Antrag für die LMV und der Organisation meiner Fahrt nach Dresden auseinander, um dort die Nazis zu blockieren. Damit ich zeitlich alles hinbekam hatte ich beschlossen von Dienstag auf Mittwoch und Mittwoch auf Donnerstag mit dem Nachtzug nach Dresden zu fahren: Gesagt. Getan.

Am Mittwoch war ich daher schon um 7 Uhr in Dresden und hatte bevor die Anti-Nazi Demo begann, noch ein paar Stunden Zeit die Stadt zu erkunden, bis schließlich die Demo begann und ich mit einer wunderbaren Bezugsgruppe der GJ Sachsen die Nazis erfolgreich bei eiskaltem Wetter und fast abgestorbenen Füßen blockiert hatte, um Abends wieder mit dem Nachtzug zurück zu fahren, damit ich es am Donnerstag rechtzeitig in die Schule schaffte.

Der Donnerstag war sehr vielseitig geprägt: Es ging um ein Euro-Krisen-Seminar, um ein Anti-Kohlevernetzungstreffen, die wunderbare Krass etc. und das hieß: Mails. Mails. Mails. Um pünktlich 21 Uhr startete dann unsere Telefonkonferenz, bei der wir so ziemlich alle Themen der Woche behandeln, wie diese Woche der NRW-Bus zum BuKo (für den Du Dich übrigens hier anmelden kannst: http://gruene-jugend-nrw.de/buko-bus/ (-; ). Wir wechseln uns immer zwischen Moderation und Protokoll ab; in dieser Woche habe ich die LaVo-TK moderiert, was sehr leicht ist, da wir im LaVo ohnehin sehr friedvoll mit einander umgehen.

Freitag Morgens bemerkte ich, wie mich langsam eine Grippe heimsuchte, entschloss mich aber trotzdem in die Schule zu zwingen und kümmerte mich dafür aber nur um die wichtigste LaVo-Arbeit, wie zum Beispiel für den Bus zum BuKo zu mobilisieren.

Am Samstag wäre ich gerne zur Hauptversammlung der Grünen Jugend Ruhr gegangen, konnte dies krankheitsbedingt aber auch nicht und machte stattdessen viel LaVo-Arbeit, wie das Schreiben dieses Textes von Zu Hause aus. Ungefähr so sah dann auch mein Sonntag aus.

 

Fazit: Eine Woche mit dem wunderbaren Gefühl mal wieder etwas bewegt zu haben :-) 

Ob gegen Nazis oder für unseren Verband! 

 

Ich freue mich über Feedback jeder Art!

One Billion Rising – Tanzen für mehr Gerechtigkeit!

Anlässlich des weltweiten Aktionstages gegen Gewalt an Frauen „One Billion Rising“ am 14. Februar erklärt Sophie Karow, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW:

„Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer von Vergewaltigung oder Misshandlungen, das sind rund eine Milliarde Frauen auf der ganzen Welt. Genauso viele sind nun am Donnerstag aufgerufen auf die Straße zu gehen, zu tanzen, aufzustehen und ihre Stimme zu erheben! Die GRÜNE JUGEND NRW unterstützt diesen Aufruf.“

Johanna Jurczyk, ebenfalls Sprecherin, ergänzt:
„Aber es geht nicht nur um physische Gewalt gegen Frauen. Wir treten ebenso entschieden gegen den Alltagssexismus ein, den Frauen und Männer Tag für Tag erleben müssen. Eine gerechte Gesellschaft kann nur entstehen, wenn wir alle zusammen für Geschlechtergerechtigkeit weltweit kämpfen.“

Meine Woche und ich

Teil 3 der wöchentlichen Blogeinträge eures LaVos :-)

Montag: Dem Himmel sei dank, dass ich Studentin bin und damit am Montag meine erste vorlesungsfreie Woche anfing; die feierte ich erst einmal mit Ausschlafen – ein Luxus, wenn man bedenkt, dass die meisten Wochenenden von GJ-Veranstaltungen belegt sind.

Und dann begann mein Tag, wie die meisten Tage beginnen: mit Mails-Checken. Was geht auf der Lavo-Liste, was auf den anderen wichtigen Mailverteilern wie z.B. dem des Landesvorstandes der Grünen NRW, auf dem Sophie und ich eingetragen sind.

Auf der Lavo-Liste gab es an dem Tag einen guten Mix zwischen Orga-Sachen wie der Frage nach der Absprachen mit der krass bzgl. der Sammlung der Texte und politischen Entscheidungen, beispielsweise ob wir den Aufruf der „Gute Nacht G8“-Kampagne unterstützen wollen.

Den Abend konnte ich überraschend anderweitig nutzen, da die Telefonkonferenz (TK) mit dem Bundeskongress-Präsidium, dem u.a. Sophie und ich angehören, spontan ausfiel.

 

Dienstag: Neben den Mails wurde der Startschuss der Planungen für das Same Sex Hand Holding (SSHH) 2013 mein Tagesprojekt. Am 17. Mai findet nämlich wieder der Internationale Tag gegen Homophobie (IDAHO) statt und wir als GJ NRW wollen das dritte Jahr infolge auf der Kölner Domplatte ein gleichgeschlechtliches Händchenhalten veranstalten (an dieser Stelle schon einmal der Aufruf: Wenn ihr vor Ort ebenso eine solche Aktion durchführen wollt, meldet euch bei mir, dann unterstütze ich euch bei den Planungen und lasse euch den Aktionsreader zukommen).

Ja, es sind noch drei Monate bis zum IDAHO, aber so eine große Aktion wie auch Seminare will gut vorbereitet werden: Wer muss wie angeschrieben werden? Was muss angemeldet werden? Was muss vor Ort sein und wie kommt es dahin?

Zum Glück plant man so etwas nicht alleine, sondern sucht sich Unterstützung – in diesem Fall kann ich mit Karsten und Lisa-Marie auf dasselbe Team wie letztes Jahr zählen.

 

Mittwoch: Mittwochs um 16:15: Sophie, Lisa-Marie, Stefan und Johanna treffen sich in einem TK-Raum, die sog. Stefan-TK (s. Sophies Blogeintrag), in der alle wichtigen organisatorischen Entwicklungen besprochen werden, also eine Schnittstelle zwischen Landegeschäftsstelle und Landesvorstand. Diese Woche standen Entscheidungen bzgl. anstehender Seminare und des Junge-Frauen-Programms an. Außerdem erhielten Sophie und ich an diesem Tag eine Einladung der US-Generalkonsulin zu einem gemeinsamen Treffen zwecks Austausch und Vernetzung.

 

Donnerstag: Dieser Tag begann mit meinen Vorbereitungen für das am Abend anstehende Treffen mit dem SchLAu-Team (Schwullesbische Schulaufklärung) Mönchengladbach, mein Nebenjob. Neben dem Treffen standen dann noch zwei Tken auf dem Programm, die meinen Abend füllten. Die erste Telefonkonferenz war die mit dem Fachforum Queer des Bundesverbandes der GRÜNEN JUGEND und später folgte dann noch unsere wöchentliche Lavo-Telefonkonferenz, in der wir u.a. Abstimmungen zum SSHH sowie Entscheidungen bzgl. des Junge-Frauen-Programms getroffen haben.

 

Freitag: Am Freitag habe ich mir Zeit genommen, um den Ablaufplan für die nächste LMV genauer durchzulesen und zu überdenken. Über diesen sollten immer 18 Augen drüberschauen (8 Lavos + unser organisatorischer Geschäftsführer Stefan) und als ehemalige Politische Geschäftsführerin sind mir die Problemstellen, wie zum Beispiel die Zeiteinteilung für bestimmte TOPs ja bekannt.

 

Wochenende: Ich glaub´s selbst kaum, aber es war wirklich mal ein veranstaltungsfreies Wochenende und dank Karneval lief auch sonst super wenig. So musste ich wie meine Lavo-Kolleg*innen nur Mails-Checken und habe noch genügend Zeit zum Lernen, Arbeiten und auch für mein Privatleben. Ein seltenes und daher sehr wertvolles Vergnügen. Und nun ist es rum und es beginnen die Vorbereitungen für die nächste Woche.

 

Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Eindruck bekommen – nächstes Mal lest ihr den Blogeintrag von Max

Nicht lange Fackeln – Nazis blockieren!

dresden-nazifrei

Am 13. Februar wollen wieder einmal Nazis in Dresden, unter dem Decknamen „Trauermarsch“,von Deutschland ausgegangenes Unrecht mit falschen Argumenten relativieren. Wir lassen es nicht zu, dass sie die Opfer des Nationalsozialismus leugnen und werden für Vielfalt, Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit & Freiheit auf die Straße gehen!

Daher müssen wir – nicht nur in Dresden- den Nazis Parole bieten und sie daran hindern den öffentlichen Raum für Ihre Ideologien zu benutzen!
Außerdem ist es nach den Verurteilungen von Tim und anderen Antifaschist*innen besonders wichtig unsere Solidarität mit allen verfolgten Antifaschist*innen zu bekunden – friedlicher Widerstand gegen Unrecht darf niemals kriminalisiert werden!

Auf nach Dresden – Kein Fußbreit dem Faschismus!

Du willst nach Dresden fahren um Nazis zu blockieren?

Dann melde Dich bei unserem Beisitzer Max ( max.lucks(at)gruene-jugend-nrw.de ). Dieser koordiniert eine gemeinsame Fahrt mit dem Zug nach Dresden aus NRW.

Weitere Infos zur Blockade und den Demos:

http://www.gruene-jugend.de//node/17043#gothere
http://dresden-nazifrei.com/