Prüfung von Unterstützungsmöglichkeiten für kleine Basisgruppen

Die GRÜNE JUGEND NRW verschreibt sich dem Ziel kleinere Basisgruppen,
insbesondere in ländlicheren Gegenden aktiv zu unterstützen.

Dafür wird der Landesvorstand mithilfe einer umfassenden Potenzial- und
Problemevaluation auf die Basisgruppen zugehen. So kann er herausfinden, was in
den Basisgruppen schon gut läuft und in welchen Bereichen sie noch Unterstützung
brauchen. Die Ergebnisse der Evaluation werden bis zum Herbst 2022 in konkrete
Handlungsschritte übertragen. Der Evaluationsprozess, die Ergebnisse und die
Handlungsschritte werden auf der Landesmitgliederversammlung im Herbst 2022 kurz
mündlich vorgestellt. Schritte könnten zum Beispiel die gezielte Schulung von
Basisgruppenvorständen oder die weitere Stärkung der Bezirksstrukturen sein.

Langfristiges Ziel ist es, in weiten Teilen NRWs schlagkräftige und aktive
Basisgruppen, die vor Ort einen konkreten Unterschied machen, aufzubauen.

Schüler*innenparlamente jetzt!

Wir als GRÜNE JUGEND NRW stehen für eine konsequente Jugendbeteiligung auf allen
Ebenen. Jugendbeteiligung darf nicht nur im außerschulischen Bereich
stattfinden, sondern muss auch den schulischen Bereich durchdringen. Es ist
deswegen notwendig, dass die Schüler*innen in der Schule noch besser vertreten
sind und dies auch rechtlich klargestellt wird.

Aktuell zeigt sich, dass die Schüler*innenvertretungen (SVen) innerhalb der
Schulen viel zu wenig Mitspracherecht haben. Viele Schüler*innen wissen außerdem
viel zu wenig über ihre SV und über ihre Rechte.

 

Deswegen fordern wir als GRÜNE JUGEND NRW kurzfristig:

 

Schüler*innenparlamente jetzt!

Wir wollen an jeder Schule ein Schüler*innenparlament, das aktiv mitentscheiden
und gestalten kann. Diese Parlamente haben klare Rechte und an der Verfassung
angelehnte demokratische Grundsätze. Das Parlament vertritt die Schüler*innen
und wird bei Entscheidungen der Schule informiert und beteiligt. Bei
Entscheidungen mit hoher Tragweite hat es ein Vetorecht. Außerdem wird den
Schüler*innen ein Budget für eigene Projekte überlassen. Jede Klasse/ die
Oberstufe hält einmal im Monat einen Klassenrat.

 

– eine Aufwertung von Schüler*innen-
Vertretungen gegenüber Elternvertretungen durch
eine Überzahl an entsendeten Delegierten im Schulrat
– Stimmrecht von Schüler*innenvertreter*innen
bei Fachkonferenzen
– hinreichend ausführliche Protokolle bei allen die Schule betreffenden
Entscheidungsgremien, aus denen die Begründungen für und gegen eingebrachte
Vorlagen hervorgehen
– Klassen-/ Stufenräte in regelmäßigen Abständen in jeder Klasse bzw. Stufe, bei
denen SV-Sitzungen vor- und nachbereitet werden können
– ein eigenes Budget für Schüler*innen-Vertretungen
– Schlichtungsinstanzen, in denen Schüler*innen vertreten sind, und die die
Verhandlungsposition von Schüler*innen ggenüber Lehrkräften und Schulleiung
stärken

 

Die Jugend ist die Generation, die mit den Entscheidungen der Schulen und der
(Schul-)Politik leben muss. Deswegen wollen wir hier nicht stehenbleiben,
sondern weiter gehen.
Perspektivisch wollen wir an allen Schulen Schüler*innenparlamente,
die die Schulpolitik aktiv gestalten und bei Entscheidungen mit hoher Tragweite
ein Veto einlegen können
Durch diese Schüler*innenparlamente lernen junge Menschen sehr früh, was es
heißt, sich einzubringen und politisch aktiv zu sein. Sie lernen, dass es wictig
ist, sich eine Meinung zu bilden und diese auch anderen mitzuteilen.

Hierbei verweisen wir auch auf den Beschluss des Bundeskongresses der GRÜNEN
JUGEND vom Oktober 2020 „Das Bildungszentrum – die Schule von morgen“.

 

Gemeinsam ebnen wir den Weg hin zu einer Schule, in der alle gleichberechtigt
mitentscheiden können. Wir stärken das Demokratieverständnis dadurch nachhaltig.

Verbandsarbeit ist für alle da! Wege hin zu einer offenen GJ NRW

Politische Entscheidungen gehen uns alle gleichermaßen an. Trotzdem haben nicht
alle den gleichen Zugang zu den Orten und Gruppen, an denen Politik gemacht
wird. Der Grad der eigenen politischen Teilhabe und der eigenen
Einflussmöglichkeit hängt im aktuellen System von vielen Faktoren ab. Die sind
nur selten selbst gewählt – meistens sind sie Ergebnis einer ungerechten
Geburtslotterie. Wo verschiedene diskriminierende und ausschließende Faktoren
zusammenkommen, wirken sie auf unterschiedlichste Art und Weise miteinander und
verstärken sich oft gegenseitig.

 

Als GRÜNE JUGEND fordern wir einen radikalen Wandel der verschiedenen Ebenen des
politischen Systems und einen gerechten Zugang für alle. Aber auch unser Verband
selbst stellt nicht mehr als eine Ebene des Systems dar. Wir arbeiten innerhalb
der schon bestehenden ungerechten Strukturen. Deshalb sind wir auch weit davon
entfernt, frei von diskriminierenden und ausschließenden Mechanismen zu sein.
Denn wir stellen keine abgegrenzte Gruppe an Menschen dar. Wir sind alle im
bestehenden (und an vielen Stellen wirklich miesen) System aufgewachsen und
werden in ihm weiter sozialisiert.

 

Umso wichtiger also, dass wir uns dem Ziel eines gleichberechtigten Zugangs für
alle auch im Verband bedacht, entschlossen und differenziert annehmen.

 

Dieser Antrag schlägt einen nächsten Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel vor.
Nicht weniger – aber auch nicht mehr. Er stellt keine Pauschallösung für einen
Verband ohne Diskriminierung und ohne Barrieren dar. Er ist auch kein
soziologisches Essay über gesellschaftliche Machtstrukturen. Stattdessen gehen
wir in ihm auf verschiedene diskriminierende und exkludierende Mechanismen ein
und beschreiben, welche konkreten Schritte gegangen werden sollen, um sie im
Verband abzuschwächen. Mittelfristig wollen wir auch hier nicht genannte Gruppen
unterstützen und für sie Maßnahmen, wie beispielsweise Vernetzungstreffen,
entwickeln.

 

Rassismus

Schwarze und indigene Personen sowie Personen of Color werden strukturell
rassistisch diskriminiert. Auf sie wirken verschiedene Rassismen. Dabei
funktioniert antimuslimischer Rassismus zum Beispiel anders als beispielsweise
antiasiatischer Rassismus. Trotz dieser Unterschiede ist es möglich,
antirassistische Strategien zu entwickeln, die alle BIPoC (Black, Indigenous and
People of Color) stärken.

 

Zur Entwicklung dieser Strategien wollen wir (sollte der Antrag
Satzungsänderungsantrag zu Delegationen und Teams angenommen werden) einen
Arbeitsbereich gründen.Er soll aus einer gemischten Gruppe mit verschiedenen
Wissensständen und Erfahrungen bestehen. Es ist wichtig, dass sich auch weiße
Personen für die strukturellen Veränderungen, die hier passieren müssen, stark
machen. Wir wollen nicht, dass die gesamte antirassistische Arbeit im Verband
bei BIPoC hängen bleibt.

 

Für diesen Prozess können wir auf viel starke Arbeit, die schon auf Bundesebene
geleistet wurde, zurückgreifen. Wir müssen aber auch die NRW-spezifischen
Strukturen in den Blick nehmen. Der Arbeitsbereich soll Strategien entwickeln,
um BIPoC in der Grünen Jugend NRW besser anszusprechen, sie für die Arbeit im
Verband zu aktivieren und sie langfristig besser einzubinden.

 

Antisemitismus

Brandanschläge auf Synagogen und jüdische Gedenkstätten, brennende Israel-Fahnen
und antisemitische Parolen auf Demonstrationen zeigen eindringlich: Auch 2021
sind Antisemitismus und im besonderen auch israelbezogener Antisemitismus
weiterhin eine akute Bedrohung für jüdisches Leben in Deutschland. Als
kognitives und emotionales Weltbild bietet der moderne Antisemitismus ein
allumfassendes System von Ressentiments und (Verschwörungs-)Mythen.Er hat daher
viele komplizierte Fassetten und Ausdrucksformen.

 

Wir können ihm in erster Linie mit Aufklärung begegnen. Gerade Neumitglieder
müssen die Möglichkeit erhalten, sich beispielsweise in Bildungsangeboten über
Antisemitismus zu informieren. Nur wer jeden Antisemitismus erkennt, kann sich
auch im Sinne unserer Beschlusslage „GEGEN JEDEN ANTISEMITISMUS!“ (vom
05.03.2015) positionieren und sie – auch innerhalb der Grünen Jugend – weiterhin
bestärken. Außerdem ist es wichtig, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu
machen und es als die Normalität darzustellen, die es längst sein sollte – dafür
können Veranstaltungen, aber auch zum Beispiel Social-Media-Arbeit hilfreich
sein.

 

Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität oder der sexuellen
Orientierung

Diskriminierung von cis Frauen wirkt anders als Diskriminierung von INTA*-
Personen. Diese wirken wiederum anders, als beispielsweise Bi- Homo- oder
Panfeindlichkeit. In allen Bereichen haben wir in der GRÜNEN JUGEND starke
Vorbilder. Das ist richtig gut! Lasst uns aber hier nicht stehen bleiben,
sondern weiterhin mit ganzer Kraft für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
streiten. Während zum Beispiel FINTA* selbst oft jede Menge über Queerfeminismus
wissen, haben wir immer noch einige (neuere) cis Männer, die mit all dem noch
wenig anfangen können. Hier kann gezielte Bildung im Sinne solidarischer
Männlichkeit ein guter Hebel sein. Wir brauchen außerdem noch mehr spezifische
Formate, in denen sich FINTA* Personen in einem Safer Space austauschen und
gegenseitig empowern können. Perspektivisch streben wir ein vielfältiges und
variierendes Bildungsangebot für unterschiedliche Wissensstände an – sowohl für
FINTA* und weitere genderqueere Personen als auch für cis Männer.

 

Ableismus und weitere Hürden für Menschen mit Behinderung, chronischen und/oder
psychischen Erkrankungen

In diesem Bereich ist es wichtig, die verschiedenen Krankheitsbilder,
Behinderungen und Einschränkungen in den Blick zu nehmen. Neben dem Ableismus
(Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, chronischen und/oder psychischen
Erkrankungen), den viele erfahren, gibt es viele ganz konkrete Hürden, die
Menschen an der Teilhabe in unserem Verband hindern können. BarriereFREIheit für
alle ist dabei ein riesiges Ziel und kostet viel Geld und Ressourcen. Wir wollen
uns aber nicht auf das fokussieren, was wir alles nicht leisten können, sondern
lieber schauen, mit welchen einfachen Mitteln schon viel gewonnen werden kann.

 

Eine digitale Teilnahme bei Präsenz-Landesmitgliederversammlungen kann zum
Beispiel für Menschen, für die ein weiter Weg eine große Hürde darstellt oder
für Menschen mit sozialen Ängsten eine echte Entlastung sein – oder die
Teilnahme überhaupt erst ermöglichen – oder die Teilnahme überhaupt erst
ermöglichen. Über dieses Konzept haben wir uns schon viele Gedanken gemacht –
wir werden es bei der Herbst-LMV zum ersten Mal ausprobieren und erhoffen uns,
es danach zum Standard machen zu können. In Social-Media Feedbeiträgen
etablieren wir ausnahmslos Untertitel und Bildbeschreibungen, in Story auf
Social Media nutzen wir diese in der Regel. Das kann insbesondere Menschen mit
Seh- bzw. Hörschwierigkeiten helfen. . Stück für Stück wollen wir auch mehr
einfache Sprache etablieren, Mitglieder in ihr schulen und so langfristig dafür
sorgen, dass zum Beispiel Bewerbungen immer auch in einfacher Sprache
eingereicht werden können und dies zum Standard wird.

 

Weil diese Aufzählung noch lang nicht abschließend ist, wollen wir mehr
Feedbackmechanismen für Menschen mit Behinderungen, Einschränkungen oder
chronischen Krankheiten ermöglichen. Das kann im Rahmen anonymer
Evaluationsbögen oder in persönlichen Austauschrunden mit der politischen und
organisatorischen Geschäftsführung sowie der Schatzmeisterei passieren.
Landesgeschäftsstelle und Landesvorstand können die Perspektiven dieser Menschen
so Stück für Stück besser in der organisatorischen Arbeit berücksichtigen.

 

Sprachbarrieren

Leute, mal ehrlich: Wir nutzen ständig schwierige Sprache. Oder englische
Begriffe, oder beides. Was Muttersprachler*innen und Menschen mit akademischem
Hintergrund meist nicht auffällt, kann für viele Personen aus unterschiedlichen
Gründen extrem ausschließend wirken. Um hier Hürden abzubauen, muss nicht alles
gleich in Leichter Sprache oder in 10 verschiedene Sprachen übersetzt werden.
Wir wollen es aber schaffen, dass die Texte, die wir produzieren, für mehr
Menschen verständlicher und zugänglicher werden. Stück für Stück muss ein
Bewusstsein für kurze Sätze, übersichtige Anträge und weniger Fachsimpelei
wachsen. Besonders Kernforderungen müssen verständlich und leicht im Antragstext
zu finden sein. Abkürzungen sollten erklärt oder, noch besser, vermieden werden.
Es darf sich nicht so anfühlen, als wären bei uns nur Leute mit einem
akademischen Hintergrund willkommen.

 

Gleichzeitig wollen wir unsere wichtigsten Texte in einfache Sprache übersetzen
und Bewerbungen sollen mit einer Version in einfacher Sprache perspektivisch zum
Standard gemacht werden.Dafür wollen wir auch Mitglieder in einfacher Sprache
schulen. Außerdem wollen wir gezielt Leute anfragen, die uns bei Übersetzungen
unterstützen können. Es muss sich kein langfristiges Team an Übersetzer*innen
gründen.Eine kleine Delegation, die vielleicht auch nur einmalig etwas
übersetzt, ist besser als nichts!

 

Finanzielle Barrieren

Was mensch anderen oft nicht ansieht, kann für viele Mitglieder große Hürden
bedeuten. Hohe Teilnahmebeiträge zum Beispiel sind nicht für alle zu stemmen.
Hier brauchen wir ein klares, solidarisches System, das allen Mitgliedern
unabhängig vom eigenen Einkommen oder dem Einkommen der Erziehungsberechtigten
die uneingeschränkte Teilnahme ermöglicht! In so einem System muss bedacht
werden, dass es für viele Menschen schwierig ist, sich öffentlich zu ihrer
prekären Situation zu äußern.Neben den Beiträgen kostet auch die Arbeit in
Ämtern wie dem Bildungsteam oder dem Landesvorstand Zeit – die viele zwischen
Ausbildung oder Nebenjob und Regelstudienzeit nicht aufbringen können.

 

Auch hier können wir mit den Verbandsmitteln keine gerechte
Mindestausbildungsvergütung oder elternunabhängiges BAföG ersetzen. Es wird
außerdem darüber nachgedacht, eine solidarische Aufwandsentschädigung für
besonders zeitintensive Ämter einzuführen, und die Verbandsarbeit auf
Landesebene auf vielen Schultern zu verteilen. Breite, gut arbeitende Strukturen
machen die Arbeit niedrigschwelliger und sparen uns allen ein Burnout. Hier ist
also viel zu tun, der Satzungsänderungsantrag zu Teams und Delegationen ist ein
Anfang. Um Menschen in verschiedensten Lebenssituationen anzusprechen, müssen
wir auch auf feste Start- und Endzeiten achten, die außerhalb der klassischen
Arbeitszeiten liegen. Wir wollen darüber hinaus auch Maßnahmen etablieren, die
Klassismus (also der gesellschaftlichen Diskriminierung aufgrund der sozialen
Herkunft) entgegenwirken.

 

Also?

Die Lösungen für ausschließende und diskriminierende Mechanismen sind also
mindestens genauso vielfältig wie sie selbst. Wir wollen gemeinsam und Schritt
für Schritt über unsere Strukturen nachdenken und zu nachhaltigen Veränderungen
kommen, die Menschen mit allen möglichen Hürden die Teilhabe in unserem Verband
erleichtert. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der Fehler okay sind und in
der Menschen selbstverständlich zweite Chancen eingeräumt werden. Dazu gehört
auch, dass sic han den Kapazitäten, die auf organisatorischer und finanzieller
Ebene vorhanden sind, orientiert wird. Langfristig sollen so alle die
Möglichkeit, die Kraft und auch einfach Bock darauf haben, in der GRÜNEN JUGEND
Politik zu machen. Das ist ein ambitioniertes Ziel. Aber in einem konstruktiven
Prozess können wir ihm Stück für Stück näherkommen und die Veränderung gemeinsam
gestalten. Also auf geht’s!

Unser Prozess für die Landtagswahl

Die Zusammensetzung des Landestages bestimmt die Landesregierung und damit ob
Fragen der Energiewende, der Verkehrswende, der Bildungspolitik, der
Geflüchtetenpolitik, und der sozialen Ungerechtigkeit endlich vor Ort effektiv
angegangen werden.

 

Genau deswegen ist es wichtig, dass wir als GRÜNE JUGEND NRW diese Wahl
mitgestalten.

 

Wir sehen es als unsere Aufgabe, bei der Listenaufstellung unserer
Votenträger*innen und junggrüne Kandidat*innen zu unterstützen, im
Programmprozess für linke Positionen und im Wahlkampf für linke Mehrheiten in
Nordrhein-Westfalen zu streiten.

 

Unterstützungsbekundung

Es gibt inhaltliche und strategische Entscheidungen bei den GRÜNEN NRW, die wir
kritisieren können und müssen. Sie stellen dabei trotzdem die Partei dar, die
unsere Vorstellungen von einer gerechten Welt mit der höchsten
Wahrscheinlichkeit umsetzen können. Deshalb machen wir bei der Landtagswahl 2022
Wahlkampf für BÜNDNIS 90/Die Grünen NRW.

 

Ausblick

Aber auch nach der Wahl müssen wir in möglichen Koalitionsverhandlungen Bündnis
90/DIE GRÜNEN an ihre Ideale erinnern und die Arbeit der Grünen Fraktion
kritisch begleiten. Um diesen Prozess transparent und fair zu gestalten, wollen
wir ein gemeinsames Verfahren diskutieren und bei einer
Landesmitgliederversammlung 2022 beschließen.

 

Programmprozess

Das Wahlprogramm ist der inhaltliche Leitfaden für die Landtagswahl und die
darauffolgende Legislaturperiode. Aus diesem Grund müssen wir uns als GRÜNE
JUGEND NRW uns bei dem mehrere Monate andauernden Programmprozess von
Dialogforen bis hin zur finalen Landesdelegiertenkonferenz im Dezember 2021
einbringen und für junggrüne Inhalte in diesem Programm kämpfen.

Unser gemeinsames Ziel als Landesverband sollte es sein, so früh wie möglich auf
die Inhalte von Bündnis 90/DIE GRÜNEN einzuwirken, damit wir geschlossen für ein
gutes Wahlergebnis kämpfen können – und die GRÜNE JUGEND NRW nicht gezwungen ist
andere Forderungen voranzutreiben. Eine starke Partizipation aller
Basismitglieder der GRÜNEN JUGEND NRW im Programmprozess ist daher das Ziel. Der
Landesvorstand wird aus diesem Grunde beauftragt, den Prozess zu beobachten,
Einflussmöglichkeiten für junggrüne Menschen zu identifizieren und zu bewerben.
Darüber hinaus soll auf Grundlage der vorliegenden Beschlusslagen eine Sammlung
von GRÜNE-JUGEND-NRW-Kernforderungen zur Landesmitgliederversammlung im Herbst
vorgelegt werden.

 

Listenaufstellung und Votenträger*innen

Neben junggrünen Themen ist es auch wichtig, junggrüne Kandidat*innen in den
Landtag zu bringen. Mit einem Durchschnittsalter von circa 51 Jahren sind junge
Menschen im Landtag deutlich unterrepräsentiert. Als selbständige
Jugendorganisation von Bündnis 90/DIE GRÜNEN NRW werden wir für eine junge und
progressive Landesliste kämpfen. Um das zu erreichen, wird sich bei der
Listenaufstellung der Landesvorstand für junggrüne Kandidat*innen und
insbesondere für unsere gewählten Votenträger*innen einsetzen.

 

Wahlkampforganisation

Um einen starken junggrünen Landestagswahlkampf bei begrenzten Kapazitäten zu
gewährleisten, darf der Landesvorstand organisatorische Aufgaben an Mitglieder
delegieren. Hierfür sollen bereits auf dieser Sommer-LMV sechs Menschen gewählt
werden. Zusätzlich entsendet der Landesvorstand vier Mitglieder in das
Wahlkampfteam.

 

Diesen Personen sollen nicht nur rein logistische Aufgaben wie die Vorbereitung
und Organisation von Highlight-Veranstaltungen, einer Wahlkampftour oder des
Social Media-Wahlkampfes vollständig übertragen werden. Auch vor Beginn des
Wahlkampfes sollen sie schon zentralen Einfluss auf die Ausgestaltung der
Kampagne, ihrer Schwerpunkte und Claims nehmen. Die an sie durch die LMV
vergebenen Kompetenzenlaufen spätestens mit dem Wahldatum aus.

Die Stadt gehört uns allen – Queerfeministische Stadtplanung jetzt!

Schauen wir uns in den Innenstädten um oder auf dem Land. Es fällt zwar nicht
sofort auf, aber doch es ist allgegenwärtig. Mobilität und Planung von Städten
und Dörfern ist auf die Bedürfnisse von sogenannten traditionellen Familien mit
dem Cis-Mann als Alleinverdiener zugeschnitten.Andere Lebensmodelle kommen in
der Stadtplanung oftmals nicht vor. Im Fokus der Verkehrsplanung stand lang und
steht in großen Teilen immernoch die Bewältigung von Pendler*innenströmen zum
und vom Arbeitsplatz des 40-Stunden Jobs der Berufstätigen. Dazu gehören riesige
Straßen mit mehreren Spuren, Ampelschaltung, die nur auf den motorisierten
Individualverkehr ausgerichtet ist, und wenige Querverbindungen innerhalb der
Stadt oder des Dorfes.

 

Zustande kommt das, weil die Planungen geprägt sind von einem kapitalistischen,
cis-männlichen und weißen Blick. Die Verkehrsplanung und die Städteplanung wird
in den allermeisten Fällen von Cis-Männern geprägt. Schauen wir uns das
Gesamtbild an: wie Autobahnen oder der Fernverkehr geplant wird, sieht nicht
besser aus. Deutschland hatte noch nie eine Verkehrsministerin. Das jetzige
Verkehrsministerium wird geleitet von Andi Scheuer und vier
Staatssekretär*innen, gerade mal eine davon ist eine FINTA* Person
(Frauen/inter/nichtbinäre/trans/agender* Person).

 

Doch wie können wir diese Logik aufbrechen? Eine Stadtplanung ausgerichtet auf
die Bedürfnisse aller, insbesondere auf marginalisierte Gruppen, wie FINTA*
Personen oder queere Personen ist nötig. FINTA* Personen tragen einen größeren
Anteil an Care-Arbeit, wie Einkaufen oder Kindererziehung. Es braucht Städte mit
kurzen Wegen und ausreichend Querverbindungen. Wenn diese nicht vorhanden sind,
bedeutet das deutlich mehr Aufwand, umsteigen und mehr zeitliche Kapazitäten,
die nicht für Freizeit oder Lohnarbeit genutzt werden können. In einer Stadt der
kurzen Wege wird Verkehr reduziert, Ressourcen und Anwohner*innen geschont, das
Wohlbefinden der Bewohner*innen gesteigert und Care-Arbeit erleichtert.
 Doch
gerade Cis-Männer, die oftmals nur den Weg zur Lohnarbeit zurücklegen müssen,
besitzen ein Auto – im Schnitt deutlich mehr als FINTA* Personen. Letztere sind
somit häufiger abhängig von Alternativen zum motorisierten Individualverkehr.
Jene sollen durch eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots und der Rad- und
Fußverkehrsinfrastruktur attraktiver werden. Wir fordern das Land und den Bund
auf eine auskömmliche Finanzierung der Kommunen sicher- und herzustellen, um
dies zu ermöglichen.

 

Fehlende Aufzüge, kaputte Rolltreppen oder enge Bürger*innensteige, mit dem
Kinderwagen oder Einkaufstaschen schwer zu bewältigen, stellen Hindernisse dar
und erschweren den Alltag. Hinzu kommen Barrieren in nahezu allen
Lebensbereichen, die für Menschen mit Behinderung das Leben deutlich erschweren.
Bauliche Barrieren müssen schnellstmöglich überwunden werden. Daher fordern wir
eine konsequente, schnellstmögliche Beseitigung dieser. Den Kommunen sollen
hierfür die benötigten Finanzmittel bereitsgestellt werden. Um den Mangel an
Planer*innen in kommunalen Verwaltungen nachhaltig zu bewältigen, sollen
Planungsberufe attraktiviert und eine Ausbildungsoffensive gestartet werden.
Damit die Planung queerfeministisch wird, muss die queerfeministische
Stadtplanung in der Ausbildung integriert sein und im Verlaufe des Berufslebens
durch Schulungsangebote erlernt werden können.
 Es braucht mehr
Ausbildungskapazitäten und eine Entfristung befristeteter Stellen im
öffentlichen Dienst!

 

Es gibt zahllose Situationen, in denen FINTA* Personen im Bereich des
öffentlichen Lebens diskriminiert werden. Die Stadt ist nicht auf ihre
Bedürfnisse zugeschnitten. Ein Bespiel sind öffentliche Toiletten, da Pissoirs
weniger Platz benötigen, werden diese von den Städten einfach in größere Anzahl
gebaut. Wir als GRÜNE JUGEND NRW sind ein queerfeministischer Verband, der für
eine inklusive Stadt für alle kämpft.

 

Lösungen gibt es durchaus, diese müssen von einem diversen Team von
Stadtplaner*innen umgesetzt werden. Dafür braucht es Menschen mit verschiedenen
Perspektiven, die aus der gesamten Gesellschaft kommen, nicht nur von weißen
Cis-Männern. Kurzfristig braucht es gut ausgeleuchtete, einsehbare Wege. Diese
Beleuchtung soll durch technische Lösungen ökologisch verträglich sein. Außerdem
braucht es Aufenthaltsflächen, breitere Gehwege und mehr Plätze zum
Zusammenkommen und Verweilen.

 

Eine zentrale Forderung ist die Stadt der kurzen Wege. Dabei ist es wichtig,
dass möglichst viel des täglichen Lebens nah an der Wohnung liegt und gut
erreichbar ist. Das beinhaltet wohnungsnahe Arbeitsplätze, gut zu erreichende
öffentliche Verkehrsmittel, Geschäfte, für den alltäglichen Bedarf und
Freizeitmöglichkeiten in der Nähe. Auch die Frage von Bildung und Ausbildung
muss in der baulichen Planung beachtet werden, eine gute Erreichbarkeit ist
zentral für eine queerfeministische Planung. Doch nicht nur die Umgebung, auch
die Wohnungen selbst müssen in verschiedenen Größen und zu akzeptablen Mieten
angeboten werden. In Fragen der Verkehrsinfrastruktur müssen neben gut
ausgebautem und gut erreichbarem ÖPNV, auch die Gehwege breit gebaut sein und
Radwege baulich getrennt sein. Zum Wohlbefinden aller ist kurzfristig auch Tempo
30 in der gesamten Stadt und langfristig autofreie Innenstädte bis hin zu
autofreien Städten das Ziel.

 

Zum alltäglichen Leben gehören auch Freizeit und Erholung. Während im ländlichen
Raum viel Natur zu finden ist, die aber oft nur schlecht mit dem ÖPNV erreichbar
ist, ist in der Stadt weniger Natur aber oftmals ein diverses Angebot an
kulturellen Veranstaltungen vorhanden. Das Ziel muss sein, dass sowohl auf der
Stadt als auch im ländlichen Raum Naherholungsgebiete in Form von Natur und
kulturelle Angebote erreichbar sind.

 

Eine Stadt- und Verkehrsplanung muss auf alle Menschen in unserer Gesellschaft
ausgerichtet sein, nicht nur auf wenige – gemeinsam fordern wir deswegen eine
queerfeministische Stadt- und Verkehrsplanung.

Mach mit!

News



13. Januar 2025

PM: Keine weiteren Rodungen am Hambacher Tagebau! Klimaschutz ist Menschenschutz.

Düsseldorf, den 13. Januar 2025 – Die Grüne Jugend NRW beobachtet mit Sorgen und Unverständnis die neuesten Entwicklungen am Tagebau Hambach. Im Fokus der Kritik steht das intransparente und respektlose Vorgehen vonseiten RWE. Erst kurze Zeit nach Bekanntwerden des neuen Hauptbetriebsplans möchte das Unternehmen wieder mal Fakten schaffen und sich über die berechtigten Interessen aus […]

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17. Dezember 2024

PM: Keine Bezahlkarte für Geflüchtete – noch kann es verhindert werden!

Düsseldorf, den 17.12.2024 – Die GRÜNE JUGEND NRW spricht sich wiederholt entschieden gegen die geplante Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete in Nordrhein-Westfalen aus. Die Einführung einer solchen Karte stellt nicht nur einen Rückschritt für die gesellschaftliche Integration dar, sie zementiert den strukturellen Rassismus, den es eigentlich mit jeder politischen Handlung entschieden zu bekämpfengilt. „Eine Bezahlkarte […]

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26. November 2024

PM zum Stellenabbau bei Ford und Thyssenkrupp

“Sozialverträgliche Lösungen für Beschäftigte haben oberste Priorität“ Die Nachricht über den geplanten Stellenabbau bei Ford in Köln und Thyssenkrupp Steel in Duisburg macht die GRÜNE JUGEND NRW betroffen. Denn nun wird eine jahrelang fehlgeleitete Industriepolitik und strategische Orientierungslosigkeit endgültig zur Existenzbedrohung für viele Arbeiter*innen. Die Grüne Jugend NRW steht solidarisch an der Seite der Beschäftigten […]

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GRÜNE JUGEND NRW vor Ort

Du möchtest dich vor Ort engagieren, weißt aber nicht, wie du damit starten sollst? Hier kannst du nach einer Ortsgruppe der GRÜNEN JUGEND NRW in deiner Nähe und ihren Kontaktdaten suchen.

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Ortsgruppe
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46483 Wesel
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Wuppertal
Friedrich-Ebert-Straße 76
42103 Wuppertal
Jonasloeffler@hotmail.de
http://gj-wuppertal.de/
Wetter
Schöntaler Straße 19
58300 Wetter
gruenejugend@niels-wagener.de
Velbert
Schulstraße 33
42551 Velbert
gruene-jugend@gruene-velbert.de
Städteregion Aachen
Franzstraße 34
52062 Aachen
aachen@gruene-jugend.de
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Remscheid
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42853 Remscheid
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Münster
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Mülheim
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Kreis Wesel
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46483 Wesel
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Kreis Soest
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