Wind, Sonne und Speichertechnik, statt Steinkohle-Comeback und Dinosaurierreanimation – Wir lassen uns unsere Zukunft nicht verdatteln!

Vor einem Jahr hat die Kohlekommision einen Kompromiss für den Kohleausstieg
vorgelegt, der anknüpfungspunkte für den Erhalt des Hambacher Waldes sowie den
aller von den Tagebauen bedrohten Dörfer bot, klimapolitisch jedoch eine Absage
an das Pariser Klimaschutzabkommen erteilte.

Nun liegt der so genannte Kohlekompromiss zwischen der Bundesregierung und den
Ministerpräsidenten der Kohle-Länder auf dem Tisch – eine weitere Enttäuschung:
Die Reihenfolge und die Zeitpunkte der Kohlekraftwerks-Abschaltungen werden im
Kompromiss zeitlich verschoben. Von einem stetigen Ausstiegspfad kann dadurch
keine Rede mehr sein. Es drohen zusätzliche CO2-Emissionen von 150 Millionen
Tonnen.
Besonders fassungslos macht uns als GRÜNE JUGEND NRW, dass im Angesicht der
Klimakrise mit Datteln IV sogar noch ein weiteres Kohlekraftwerk ans Netz gehen
soll. Damit rückt das 1,5 Grad Ziel in noch weitere Ferne.
Ministerpräsident Armin Laschet betreibt hier bewusste Irreführung und stellt
mit seiner Taschenspielerargumentation den Netzanschluss von Datteln als CO2-
einsparende Maßnahme dar.

Dem wollen wir entgegenhalten, dass das rechnerisch nicht stimmt: denn so erhöht
sich der Kohleanteil an der gesamten Stromproduktion.
Die Argumentation, zur Kompensation erfolge eine Abschaltung älterer Werke, ist
aufgrund der unklaren gesetzlichen Lage im Moment nur Spekulation.Auch für das
Ruhrgebiet wäre Datteln IV ein großer Rückwärtsschritt.
Hier bremst die Regierung die längst überfällige Energiewende aus, indem durch
hochtourig laufende Kraftwerke die ökologisch sinnvolleren Gaskraftwerke aus dem
Netz gedrängt würden. Doch in absehbarer Zeit muss die Kraftwerksleistung von
Datteln IV durch 100% CO2-Freie und erneuerbare Energien ersetzt werden.

Doch diese Rechnung geht nicht auf: Durch das neue Kraftwerk wird die
Wirtschaftlichkeit der Kohle für die Betreiber gesteigert, was eine höhere
Auslastung gegenüber alten Kraftwerken zur Folge hat. Das ohnehin überfällige
Abschalten nicht ausgelasteter alter Kraftwerksblöcke wird daher die
zusätzlichen CO2-Emissionen vermutlich nicht vollständig kompensieren.

Auch für das Ruhrgebiet wäre Datteln IV ein großer Rückwärtsschritt.
Hier bremst die Regierung die längst überfällige Energiewende aus, indem durch
hochtourig laufende Kraftwerke die flexibleren und ökologisch sinnvolleren
Gaskraftwerke aus dem Netz gedrängt würden.

Zudem kommt es, dass der Klimakiller alles andere als fördernt für den
notwenigen Strukturwandel ist, denn solange die Bundesregierung Datteln IV nicht
beerdigt, werden Gewerbe- und Indsutrieflächen sowie Planungsressourcen weiter
an diese überflüssige und schädliche Technologie wie die Kohleindustrie
verschwendet und für zukunftsfähigere Entwicklung blockiert.Nach der vollkommen
maßlosen Abstandsregel für Windräder würde damit bereits die zweite Branche
sabotiert, auf die wir für eine erflgreiche Dekarbonisierung angewiesen sind.

Dabei bieten die erneuerbaren Energien und der Strukturwandel ein großes
Potenzial für die Region, welches durch das Festhalten an Technologien der
Vergangenheit ausgebremst wird.

Nach dem überzogenen und energie- wie industriepolitisch schädlichen
Mindestabstand für Windräder und dem Ende der Förderung der Solarenergie wird
durch das Verstopfen des Netzes mit unflexiblen Steinkohlekraftwerken der
Dekarbonisierung der Stromversorgung ein weiterer Stein in den Weg gelegt.
Gaskraftwerke, die flexibel genug sind um erneuerbare Energieerzeugung in der
Übergangsphase zu ergänzen werden durch Datteln 4 ausgebremst. Wir brauchen
einen entschlossenen Ausbau der erneurbaren Energien statt neuer
Kohlekraftwerke! In dem Bereich der erneuerbaren Energien liegt dabei Potenzial
für …

Aber nicht nur die Liste der Probleme für die deutsche Energiepolitik sowie die
regionale Strukturpolitik ist lang. Auch global richtet die Inbetriebnahme des
Kraftwerks massiv weiteren Schaden an. Seit 2018 wird in Deutschland keine
Steinkohle mehr abgebaut, für den Betrieb der Steinkohlekraftwerke wird die
Steinkohle seitdem vollständig aus anderen Länder wie Russland oder Kolumbien
importiert.
Diese Kohle wird nicht umsonst von Akteuren der Zivilgesellschaft als
„Blutkohle“ bezeichnet, denn die Abbaubedingungen sind menschenunwürdig, die
Gewässer und Böden werden vergiftet, die lokale Bevölkerung wird
Zwangsumgesiedelt und gegen Menschenrechts- und Umweltaktivisten wird mit
aggressiven Repressionen vorgegangen. Mit einer Energiepolitik, welche die
Steinkohle weiter stärkt, trägt Deutschland eine Mitverantwortung für die
Ausbeutung von Mensch und Natur in den Abbauregionen. Auch deshalb braucht es
einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Steinkohle.

Die sich nun abzeichnenden Entschädigungszahlungen aus Steuergeldern vergolden
den fossilen Konzernen ohne nennenswerte Gegenleistung den viel zu langsamen
Kohleausstieg.
Insbesondere Entschädigungen für die Kohlebetreiber*innen stellen eine
Subvention ohne Gegenleistung dar. Statt Milliardensubventionen für Großkonzerne
sollte das Geld für wirksamen Klimaschutz und zur Unterstützung der Menschen
benutzt werden, die ihr Einkommen aufgrund des Strukturwandels verlieren.Für
Technologien der Vergangenheit muss es keine Planungssicherheit geben.

Sollte es dazu kommen, dass Datteln 4 ans Netz geht, erklären wir uns
solidarisch mit den sich abzeichnenden Demonstrationen sowie mit
Protestaktionen, die zivilen Ungehorsam miteinschließen.

Die GRÜNE JUGEND NRW stellt sich klar gegen die Inbetriebnahme von Datteln IV,
denn Kohle ist ein Energieträger ohne Zukunft, für den kein Baum mehr gefällt,
keine Kohle mehr abgebaut und auch kein Kraftwerk mehr ans Netz gehen soll.

Ende Gelände hat für Mai 2020 Proteste am Kraftwerk Datteln IV angekündigt. Wir
erklären uns solidarisch mit Ende Gelände und freuen uns, gemeinsam gegen die
Verfeuerung unserer Zukunft auf die Straße zu gehen.

End Coal Now – Glück Auf!

Ihr tütet unsere Zukunft nicht ein!

Ihr tütet unsere Zukunft nicht ein!

Unser Planet erstickt im Plastikmüll. Das Aufkommen von Kunststoffverpackungen
ist zwischen 2000 und 2016 um 74% gestiegen.

In Deutschland werden insgesamt 12 Millionen Tonnen Kunststoffe pro Jahr
verbraucht, wovon nicht einmal die Hälfte recycelt wird, um wieder aufbereitet
und neu genutzt zu werden.

Ob in Flüssen und Meeren, im Gebirge oder in den Wüsten – selbst an den
abgelegensten Orten dieser Welt lässt sich Plastik finden. Plastik ist schon
längst in die Organismen von Menschen und Tieren übergegangen. Plastik braucht
Jahrhunderte um abgebaut zu werden und ist eine Bedrohung für Menschen und unser
Ökosystem geworden. Die Plastikvermüllung des Planeten ist eine der
existenziellen Fragen unserer Zeit.

Nationale Parlamente, aber auch beispielsweise das EU-Parlament beginnen, die
Probleme der Plastiknutzung auf die politische Tagesordnung zu setzen. So wird
in der gesamten EU eine Reihe von Einwegprodukten aus Plastik ab 2021 verboten
sein. Das ist ein Anfang, aber dieser Schritt darf nicht der Logik der
verschiedenen Entlastungsdebatten vergangener Tage bis heute folgen, dass erst
nichts gegen ein Problem getan wird um dann, wenn es zu spät ist, sinnlos zu
verbieten, ohne an die Folgen zu denken. Bezüglich des Strohhalmes, der mit
verboten wird, ist beispielsweise eine Differenzierung zwischen der
Getränkdekoration zu dedem Cocktail in der Bar und dem Medizinprodukt für
Menschen mit Schluckbeschwerden, Lähmung etc. vorzunehmen. Auch das ist ein
wichtiger Schritt auf dem Weg, alle Menschen auf dem Weg des Wandels hin zu
einer plastikfreien Welt, da, wo es sinnvoll und nötig ist, mitzunehmen. Auch
darf diese Maßnahme nicht die einzige bleiben, wenn wir den Überfluss des
Plastiks und – größer Gedacht – Den Wegwerf,- und Verpackungsautomatismen den
Kampf ansagen wollen.

Wir haben keine Lust auf einen PlasticPlanet und sagen dem Plastik den Kampf an.
Denn die Zeit tickt!

Unser Plastik im globalen Süden? Nicht mit uns!

Während die Bundesregierung mit immer neuen Kampagnen zur Mülltrennung den
Eindruck erweckt, Deutschland sei Recycling-Weltmeister, spricht die Realität
eine andere Sprache: Deutscher und europäischer Plastikmüll landen oftmals im
globalen Süden und führen dazu, dass dort Boden und Gewässer verschmutzt werden.
Statt sich selbst um den eigenen Müll zu kümmern, behandelt Deutschland den
globalen Süden sinnbildlich wie Dreck. Dabei wollen wir nicht länger zusehen!

Dass unser Plastikkonsum nicht nur Deutschland und Europa betrifft, sondern auch
die Lebensqualität der Menschen, sowie die Ökosysteme in anderen Teilen der Welt
beeintächtigt, wird hier deutlich klar.

Gerade die Staaten des globalen Nordens als Spitzenkonsument*innen von Plastik
müssen sich für einen fairen und nachhaltigen Umgang mit ihrem Müll einsetzen.

Unser Plastikmüll darf nicht denen zur Last fallen, die ihn gar nicht produziert
haben. Und wir dürfen nicht wegsehen, wenn unser Müll in Staaten landet, die
unverantwortliche Deponien betreiben und damit die Gesundheit ihrer Bürger*innen
gefährden.

Deshalb fordert die GRÜNE JUGEND NRW:

  • den sofortigen Exportstop von deutschem und europäischen Plastikmüll auf
    den Weltmarkt
  • das Durchsetzen eines internationalen Plastikabkommens, welches die
    Umsetzung einer Plastikwende und ambitioniertes Recycling in allen Ländern
    finanziell ermöglicht
  • eine europäische Recycling-Strategie: Wir wollen, dass sämtlicher
    Plastikmüll, welcher in der EU anfällt, auch im Gebiet der EU recyclet
    wird und fordern deshalb eine entsprechende Strategie auf den Weg zu
    bringen!

Plastiksteuer – Abgabe für den Naturschutz

Die EU-Plastikstrategie, welche die Europäische Kommission 2018 vorgelegt hat,
ist mit dem Ziel, dass bis zum Jahr 2030 weniger Kunststoffe in der Umwelt
landen, zunächst zu begrüßen. Diese Strategie richtet sich an alle, die mit
Kunststoff zu tun haben: von den Produzent*innen über die Verbraucher*innen bis
hin zur Abfallentsorgung.

Ob diese Strategie Realität wird, hängt jedoch von der praktischen Umsetzung ab
und hier fehlen bis heute an vielen Stellen konkrete Maßnahmen, um dieses Ziel
zu erreichen.

Zu einer dieser dringend nötigen Maßnahmen zählt für die GRÜNE JUGEND NRW auch
eine Plastiksteuer analog zur GRÜNEN CO2-Steuer, welche in erster Linie auf
Plastikverpackungen erhoben werden soll.

Diese soll nicht auf die Konsument*innen zurückfallen, sondern die Industrie zur
Kasse bitten.

Auf der einen Seite soll diese Steuer den Anreiz dafür schaffen, die Herstellung
von Plastikprodukten zu reduzieren. Auf der anderen Seite soll sie die Industrie
dazu bringen, langfristig auf plastikfreie Alternativen umzusteigen.

Für uns steht fest, dass eine Umstellung nur dann gelingt, wenn es sich für
Produzent*innen lohnt, Plastik zu vermeiden. Für uns ist daher eine Steuer auf
Plastikprodukte eine rein logische Konsequenz. Diese Steuer soll seine
Steuerungswirkung durch eine verlässliche jährliche Steigerung entfalten, um
Unternehmen die Möglichkeit zu geben, ihre Produktion umzustellen. Um
Verbraucher*innen nicht ungerecht zu belasten, fordern wir eine Rückausschüttung
in Form eines Bürger*innengeldes, welches sich aus den Einnahmen der
Plastiksteuer finanziert. Denn die Verantwortung, Plastikmüll zu vemeiden, liegt
in erster Linie in der Produktion und nicht bei den Endkonsument*innen.

Die GRÜNE JUGEND NRW sieht aber nicht nur die Produzent*innen der
Plastikverpackungen in der Verantwortung, sondern auch die deutsche
Bundesregierung, die sich dafür einsetzen muss, dass unser Plastik zu 100
Prozent recycelt wird. Dafür bedarf es preislicher Anreitze um die Recycling-
Quote schnell zu erhöhen.

Wir als GRÜNE JUGEND NRW fordern:

  • eine EU-weite Steuer auf Plastikverpackungen für die Hersteller*innen
  • eine Rückausschüttung der Steuern in Form eines Bürger*innengeldes
  • eine hohe Strafe für jede Tonne Plastikmüll, welche nicht recycelt wird
  • staatliche Subventionen für Produzierende, die ihre Produktion umstellen
    wollen

Plastik und die Ozeane sind keine Freunde – Meeresschutz statt Plastikschmutz!

Allein im Meer werden mindestens 150 Millionen Tonnen Plastikabfall und
Kunststoffe vermutet. Die direkt sichtbare Folge ist der sogenannte Great
Pacific Garbage Patch,
eine riesige Insel, die vor allem aus Plastikmüll besteht
und etwa die Größe Mitteleuropas hat. Forschungen ergaben, dass es 2050 mehr
Plastik als Fische in den Ozeanen geben wird.

Die Folgen von Plastik in den Meeren ist vielseits bekannt und auch messbar. So
wurden bspw. in ca. 95% der Mägen von tot aufgefundenen Eissturmvögeln Plastik
gefunden. Durch das Wegwerfen und Verlieren von Netzen, sowie das Wegwerfen von
Plastiktüten etc. werden viele Meerestiere gefangen und können sich
selbstständig nicht mehr befreien.

Fakt ist: Plastik bedroht die Biodiversität in den Meeren.

Jedoch sind nicht nur Plastikabfälle schädlich für die Biodiversität in den
Meeren. Auch die Produktion von Plastik stellt eine große Belastung für die
Weltmeere dar.

Für die Plastikindustrie sind Erdöl und Erdgas zwei der wichtigsten Rohstoffe.

Als in den 1960er und 70er Jahren in der Nordsee Erdöl und Erdgas entdeckt
wurden, entwickelte sich daraus eines der größten Investitionsvorhaben der
Industriegeschichte. Heute zählt die Nordsee zu den weltweit größten
Fördergebieten der Offshore-Industrie.

Und auch die deutsche Plastikindustrie bezieht ihr Erdöl vorwiegend aus der
Nordsee, wo es in der Vergangenheit bereits zu Vorfällen mit auslaufendem Öl
kam. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass rund 8.000 Quadratkilometer
Nordseeboden durch Erdöl verschmutzt sind.

Unsere Gewinnung von Erdöl darf nicht länger dem Ökosystem schaden und auch die
Weiterverarbeitung zu Plastik muss ohne umweltschädliche Chemikalien erfolgen.

Wir fordern, dass Plastik im Zuge einer Kreislaufwirtschaft zu 100% recycelt
oder aus nachhaltigen Alternativen hergestellt wird.

Die GRÜNE JUGEND NRW fordert:

  • die Förderung von Projekten und Techniken, damit kein weiteres Plastik in
    die Ozeane gelangt
  • die Förderung von Projekten und Techniken, welche Plastik aus dem Ozean
    filtern
  • ein Ende von Offshore-Ölförderung in der Nordsee
  • das weltweite Verbot von Wegwerf- und Einmalplastik, mit Ausnahme der
    Bereiche, in denen dies dringend benötigt wird, zum Beispiel im
    Gesundheitswesen

Plastik als Gesundheitsrisiko

Die Verschmutzung durch Plastik beschränkt sich nicht nur auf herkömmlichen
Kunststoff oder größere Plastikprodukte, sondern entsteht auch durch
Mikroplastik.

Dieses Mikroplastik bildet sich entweder durch den Zerfall von Plastikprodukten
oder es ist Bestandteil vieler anderer Produkte, etwa Kosmetika oder
Hygieneartikel. Die größte Quelle von Mikroplastik in der Umwelt in Deutschland
ist der Abrieb von Autoreifen.

Mikroplastik ist teilweise kaum filterbar und gelangt insbesondere über das
Abwasser in die Umwelt und oftmals schließlich wieder in den Menschen.

Gerade für kleinere Lebewesen ist Mikroplastik gefährlich. Zudem besteht die
Gefahr, dass die kleinen Plastik-Partikel mit Giftstoffen angereichert sind, die
die Umwelt belasten können.

Eine Gefahr für den Menschen bilden insbesondere mit Weichmachern und anderen
chemischen Substanzen angereicherte Plastikprodukte, u.a. auch Kinderspielzeug
oder Buntstifte.

Die GRÜNE JUGEND NRW fordert:

  • verbindliche Vorgaben und öffentlich geförderte Forschung zur Verringerung
    des Abriebs von Autoreifen
  • ein flächendeckendes Verbot von Mikroplastik in Kosmetika und
    Hygieneprodukten
  • ein Verbot aller Plastikprodukte, die gesundheitsschädliche Substanzen
    enthalten
  • Vor allem ein wirksames Verbot des vermeidbaren Einsatzes von Bisphenol A
    und anderen Phtalaten.

Die Zukunft ist plastikfrei!

Es steht außer Frage, dass Kunststoffe für viele Anwendungen ein sinnvoller und
vielseitiger Werkstoff ist. Es ist aber genauso widersinnig, langlebige und
haltbare Kunststoffprodukte nur für wenige Tage oder gar Minuten einzusetzten.

Bei der Aufbereitung und Wiederverwendung von Kunsstoffverpackungen gibt es
große Verluste an recycelbarem Material. Plastik kann nicht beliebig oft
wiederverwendet werden und wenn doch, dann oftmals unter höheren Kosten als
neues Plastik. Nur knapp über 10% des Plastiks auf dem Markt ist recyceltes
Plastik.

Nicht nur im Verkehrs- oder Energiesektor, sondern auch in der Plastikindustrie
wird eine ganze Menge an Treibhausgasen freigesetzt. Dort werden fossile
Rohstoffe gewonnen, raffiniert und weiterverarbeitet. Allein bei der Herstellung
einer einzelnen Plastiktüte fallen 120 Gramm CO2 an.

Auch in der Entsorgung von Plastik wird eine große Menge an Treibhausgasen
freigesetzt, da der Großteil unseres Plastikmülls in Müllverbrennungsanlagen
landet.

Ginge unsere Plastikproduktion ungebremst weiter, würden allein durch
Kunststoffe bis 2050 ca. 52,2 Gigatonnen CO2- Emissionen erzeugt. Damit gingen
zwischen 10 und 13 Prozent des verbleibenden CO2-Budgets für das 1,5 Grad-Ziel
auf das Konto von Kunststoffen. Laut Schätzungen des Center for International
Environmental Law soll sich die Plastikherstellung zukünftig jedoch nicht
verringern, sondern sogar bis 2050 vervierfachen.

Die angestrebte Minderung von 40 Prozent der Treibhausgase von 1990 bis 2020
wird durch die Untätigkeit von Bundes- und Landesregierung voraussichtlich klar
verfehlt. Um die globale Erdewärmung doch noch auf unter 1,5 Grad begrenzen zu
können, bedarf es einem radikalen Klimaschutz, der auch die Plastikproduktion
und -verbrennung nicht außer Acht lassen darf.

Aktuell wird das ökologisch abbaubare und aus Maisstärke gewonnene „Bio-Plastik“
als eine Alternative zu herkömmlichem Plastik vorgestellt.

Doch das sog. „Bio-Plastik“ kann nicht unsere Alternative sein. Der zur
Herstellung benötigte Mais wird in der Regel in großen Monokulturen angebaut und
ist damit selbst ökologisch kaum tragbar.

Daher fordert die GRÜNE JUGEND NRW:

  • die Förderung von Forschung im Bereich von ökologischen
    Plastikalternativen
  • eine radikale Beschränkung für neu herzustellendes Plastik
  • kurz- und mittelfristig umgesetzt: Eine Kreislauftwirtschaft, bei der neue
    Plastikprodukte aus altem, recycletem Plastik gewonnen werden. Recycling
    muss Priorität vor der Verbrennung haben!
  • Langfristig: Den kompletten Verzicht auf Plastikprodukte und der
    konsequente Gebrauch von anderen, ökologischen Materialien

Wir wollen jeden Supermarkt als Unverpacktladen!

In den letzten Jahren sind in deutschland viele Unverpacktläden entstanden, eine
ZeroWaste Bewegung macht auf die dramatischen Folgen des Plastiks aufmerksam und
erhöht so den Druck auf die Politik – dafür sind wir ihnen dankbar!

Doch wir als GRÜNE JUGEND NRW sind politische Akteurin und können nicht einfach
die Antwort auf die Plastikvermüllung an Einzelpersonen abwälzen: Diese
Plastikvermüllung wurde politisch erzeugt und es gilt, sie politisch zu lösen.
Wir wollen in der Landespolitik eine ZeroWaste-Strategie etablieren, die zum
Ziel hat, dass in NRW alle Supermärkte bis 2030 ohne Plastik auskommen können,
dabei aber keine Mehrkosten für die Vebraucher*innen entstehen.

Daher fordert die GRÜNE JUGEND NRW:

  • eine ZeroWaste-Strategie für NRW
  • kommunale Förderung, zum Beispiel in Form von Mietzahlung für Ladenlokale,
    von Unverpacktläden

Es wird Zeit, unseren Planeten vor der Plastikflut zu retten. Wir nehmen dafür
nicht diejenigen in die Pflicht, die als Verbraucher*innen oft kein Plastik
kaufen wollen, sich aber teure, unverpackte Waren nicht leisten können.
Stattdessen legen wir uns mit einer mächtigen Plastikindustrie an, die auf
Kosten unserer Umwelt Gewinne macht.

Wir stehen für eine Politik, die für Mensch und Natur und einen plastikfreien
Planeten kämpft!

Nicht unser ColognePride-Motto!

Das diesjährige Motto des ColognePride 2020 will nicht so recht passen. Das geht nicht nur uns so. Deswegen haben wir uns heute entschlossen, einen offenen Brief an den KLusT e.V. zu schicken. Hier der Wortlaut:

Liebe Mitstreiter*innen,

das Motto „Einigkeit, Recht, Freiheit“ ist auf heftige Reaktionen gestoßen und spaltet die LGBTIQ-Community in Köln, aber auch weit darüber hinaus.

Unserer Ansicht nach ist sowohl das Motto, als auch die offizielle Begründung seitens des KLuST e.V. unverantwortlich in Zeiten von verstärktem Nationalismus und immer noch andauernder Diskriminierung queerer Menschen durch den deutschen Staat.
Wir befürchten, dass für einige Gruppen unter diesem Motto eine Teilnahme unmöglich scheint. In der Vergangenheit ist es gut gelungen, dass sich auf dem CSD in Köln verschiedenste Gruppen gemeinsam im Protest für LGBTIQ-Rechte vereinigt haben. Wir würden es zutiefst bedauern, wenn es dieses Jahr nicht möglich wäre, ein Motto zu finden, mit dem sich alle teilnehmenden Gruppen positiv identifizieren können.

Wir weisen nachdrücklich darauf hin, dass es zeitlich noch möglich ist, das CSD Motto neu zu fassen. Dies wäre auch im Sinne einer breiten Öffentlichkeit in der Community, deren Ziel es vornehmlich seien wird, geschlossen solidarisch auf die Straße gehen zu können. Sollte dieses Motto bestehen bleiben, sähen sich viele von uns gezwungen, ihre Teilnahme zu überdenken.

Solidarische Grüße

Grüne Jugend Köln
Grüne Jugend NRW
Grüne Jugend Bundesvorstand
Linksjugend (Solids) Köln
Jusos Köln
Bündnis90/Die Grünen Köln
Friday’s for future Köln
AQUK (Autonomes Queerreferat Uni Köln)
LSBT* Uni Bonn
LGBT* Referat TH Köln

Einladung zur Landesmitgliederversammlung

PlasTickt!

Dass unser Plastikverbrauch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hat, ist kein Geheimnis mehr. Auf unserer Landesmitgliederversammlung wollen wir uns dem Thema Plastik nähern und gemeinsam Lösungen finden, wie wir einen bewussten Umgang im Privaten, aber auch der Industrie schaffen können, damit Verpackungsmüll vermieden werden kann.

Einladung zur Landesmitgliederversammlung:
Am 1. Februar 2020 in Oberhausen, LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg (Hansastraße 20, 46049 Oberhausen).

Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt wird es auch auf dieser Landesmitgliederversammlung wieder Wahlen für verschiedene Delegationen geben.

Außerdem vergeben wir als GRÜNE JUGEND NRW unsere Voten für die Bundestagswahl 2021 und wollen jetzt schon ein Zeichen dafür setzen, dass wir unsere Zukunft jetzt in die Hand nehmen.

Im Anschluss an die Landesmitgliederversammlung wird es eine große Podiumsdiskussion geben, zu der wir euch ebenfalls herzlich einladen.

Diese Landesmitgliederversammlung findet diesmal nur einen Tag statt. Aus diesem Grund werden wir als Landesverband keine Möglichkeit für eine Übernachtung am Tagungsort anbieten. Wir bemühen uns aber gerade darum, über den Bezirksverband Ruhr eine Bettenbörse zu organisieren.

Wir freuen uns auf eine spannende LMV mit Dir!

Hier findest du alle Informationen und das Anmeldeformular zur Landesmitgliederversammlung.

Viele Grüße,
Lena, Michael, Isa, Laura, Katharina, Rênas, Jana und Hanna

Unser Statement zur Aufstellung von Diane Jägers als gemeinsame OB-Kandidatin

Die Aufstellung von Diane Jägers als OB-Kandidatin durch die Mülheimer GRÜNEN (gemeinsam mit der CDU) ist für uns und unsere Mitstreiter*innen in der Klimagerechtigkeitsbewegung in NRW und darüber hinaus ein Schlag ins Gesicht.

Für uns ist es nicht nachvollziehbar und kaum erträglich, dass von den örtlichen GRÜNEN eine Person unterstützt wird, die politische Verantwortung für die Räumung des Hambacher Waldes trägt.

Wir distanzieren uns von der Entscheidung des Kreisverbands Mülheim sowie der Kandidatin Jägers und kämpfen umso entschlossener für den Erhalt des Hambacher Waldes. Unser Platz ist an der Seite der Bewegung für Klimagerechtigkeit.

Der Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND NRW