Anlässlich der Berichte über die eskalierte Landesvollversammlung (LVV) der Linksjugend NRW am vergangenen Wochenende erklärt Sebastian Klick, Sprecher der GRÜNEN JUGEND NRW:
„Wir sind schockiert über die Augenzeug*innenberichte und Kommentare in sozialen Netzwerke bezüglich der LVV der Linksjugend NRW. Das Bundesschiedsgericht der Linksjugend hat nun den neugewählten Landessprecher*innenrat als vorläufig ungültig erklärt. Dieser wurde durch Stalinist*innen eigenmächtig vergrößert und besetzt. Die Diskussionen auf der LVV liefen außer Kontrolle, selbst Gewaltdrohungen wurden ausgesprochen! Die Wahlen fanden dann nur mit wenigen anwesenden Mitgliedern statt, da andere aus Protest abgereist waren. Diese Entwicklung verurteilen wir zutiefst. Wir stehen an der Seite derer, die für eine demokratische und emanzipatorische Linksjugend und gegen den Stalinismus kämpfen.“
Lisa-Marie Friede, ebenfalls Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW, ergänzt:
„Schon seit längerer Zeit verfolgen wir mit Entsetzen die Fehltritte der Linksjugend NRW. So wurde beispielsweise das Bestreben einiger Linksjugend NRW Mitglieder, eine LAK Shalom in NRW zu gründen, durch andere gewaltsam verhindert, woran Mitglieder der Linksjugend maßgeblich beteiligt gewesen sein sollen. Seitdem fehlt eine klare Distanzierung vom Antisemitismus innerhalb des Verbandes! Stattdessen wird dieser weiter geschürt, so auch auf der letzten LVV durch die Annahme eines Antrags zur Distanzierung vom BAK Shalom. Es ist schockierend, dass eine Steigerung des Antisemitismus innerhalb des Verbandes überhaupt noch möglich ist. Kritik am israelischen Militär und der Regierung darf nicht für Hass auf jüdische Menschen und Antizionismus instrumentalisiert werden! Wir stellen uns jedem Antisemitismus entschieden entgegen!“
Unlogisch
29. Oktober 2014
Der erste Teil mag durchaus zutreffend sein, absolut nicht nachvollziehbar ist aber warum eine Distanzierung vom BAK Shalom antisemitisch sein soll? Der BAK Shalom ist vor allem ein Organ für die Öffnung der Linken zu einer Unterstützung von Kriegseinsätzen, dass mag man gut finden oder aber auch ablehnen und sich dann davon distnazieren, mit Antisemitismus hat es aber wenig zu tun!
bernd
29. Oktober 2014
mal sehen ob ihr das so stehen lasst!
erstens: Ihr hattet es nicht für möglich gehalten, dass sich der antisemitismus der linksjugend nrw noch steigern ließe.
zweitens: ihr macht gerne bündnispolitik mit der linksjugend nrw, zuletzt zum thema umweltpolitik. gerne auch gegen rechts.
ihr arbeitet also mit einer organisation zusammen, die ihr für antisemitisch haltet?!
Die Idee ist gut doch die GJ noch nicht bereit....
29. Oktober 2014
Hallo, eure Intention finde ich ja sehr gut, aber es drängen sich mir einige Fragen auf.
1.) Warum könnt ihr Kritik nicht ohne Abfeierei der Demokratie äußern? Die autoritäre Praxis der Linksjugend NRW ist aus kommunistisch, anarchistisch & anarcho-syndikalistischer Sicht nicht tragbar, in Demokratien hingegen ist derartiges Vorgehen gar nicht mal so selten: siehe den Umgang der Bundesrepublik mit Refugees oder Frauenwahlrecht in der Schweiz.
2.) Würdet ihr also einer radikalen Linksjugend die emazipatorisch, antiautoritär aber eben statt demokratisch ein Schritt progressiver also bspw. anarchistisch ist, aber trotzdem oder gerade deshalb gegen Stalinismus kämpft, die Zusammenarbeit verweigern?
3.) Warum redet ihr von jüdischen Menschen? Was sollen Juden und Jüdinnen denn anderes sein außer Menschen?
4.) Wenn ihr euch konsequenterweise anders als die Linksjugend NRW verhalten wollt, was macht ihr denn so gegen Antisemitismus?
Solidarische Grüße,
CAK Shalom
Die Idee ist gut doch die GJ noch nicht bereit....
29. Oktober 2014
Eins noch:
5.) Antisemitismus als ‚Hass auf jüdische Menschen‘ zu bezeichnen greift doch etwas sehr kurz und ignoriert besonders die in Deutschland verbreiteten Formen von Antisemitismus nach Auschwitz.
Solidarisch Grüße,
CAK Shalom