15. Juni 2015

Teilen statt Wegwerfen



Deutschland: Eine Wegwerfgesellschaft

In Deutschland werden jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Lebensmittel, für deren Produktion Ressourcen und Energie verbraucht werden. Für uns als Grüne Jugend NRW ist klar: So kann es nicht weitergehen, auch im Hinblick auf eine Postwachstumsgesellschaft.

Foodsharing: Ein Schritt in die richtige Richtung

Vor wenigen Jahren hat sich die Initiative Foodsharing gegründet. Diese stellt ein Portal bereit, über das sich Menschen in vielen Städten organisieren. Sie sammeln Lebensmittel, die übrig geblieben, nicht einer optischen Norm entsprechend oder leicht beschädigt sind bei Märkten und Geschäften ein und verteilen diese an Menschen, die eine Verwendung für diese Lebensmittel haben. Lebensmittel, die im Anschluss noch übrig bleiben, werden zu einer Räumlichkeit, an der die Lebensmittel allen Menschen ohne Bedürftigkeitsprüfung zugänglich gemacht werden, gebracht. Im Rahmen von Schnippeldiskos oder ähnlichen Veranstaltungen wird teilweise auch aus diesen Lebensmitteln gemeinschaftlich etwas gekocht.

Seit 2014 haben wir einen Beschluss, in dem wir für alle Öffentlichen Einrichtungen Foodsharing fordern. Das ist ein erster Schritt.

Foodsharing überall möglich machen!

Doch ein Problem ist die daraus folgende zusätzliche Belastung der ehrenamtlichen Helfer*innen von Foodsharing. Daher fordern wir eine Aufwandsentschädigung für alle, die Foodsharing durch ihren Einsatz unterstützen. Kurzfristig müssen die Kommunen für Fairteiler Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, bzw. diese anmieten. Mittelfristig muss der Bund dafür sorgen, dass ausreichende finanzielle Mittel für Fairteiler zur Verfügung stehen.

Sinnloses Wegwerfen stoppen!

In Frankreich ist es Supermärkten seit ein paar Wochen gesetzlich verboten, Lebensmittel wegzuwerfen. Sie müssen gespendet, kompostiert oder weiterverarbeitet werden. Wir fordern das Land und den Bund auf, ein Gesetz zu erlassen, laut dem alle Einrichtungen, die Lebensmittel verkaufen oder verarbeiten, Übriggebliebene verpflichtend spenden müssen.

Beschlossen von der Landesmitgliederversammlung am 13./14. Juni 2015 in Hagen



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