Das letzte Verbandsjahr war geprägt von Bildungsarbeit auf allen Ebenen: Vom
Internationalistischen Sommer auf Bundesebene bis hin zu unzähligen Camps und
Workshops in den Kreisverbänden – es folgte ein Seminar auf das andere und wir
alle konnten gemeinsam unsere Analyse schärfen.
Gleichzeitig haben wir in einer Vielzahl gesellschaftlicher Konflikte neue
Erfahrungen gemacht, auf denen wir aufbauen können. Mit der GenugIstGenug-
Kampagne haben wir uns im Herbst und Winter gegen die enormen Kostensteigerungen
zusammengeschlossen, in Lützerath haben wir uns Landesregierung und RWE in den
Weg gestellt, im Sommer haben wir uns entschieden gegen die GEAS-
Asylverschärfungen gewehrt.
Gepaart mit unserer Bildungsarbeit können wir diese Erfahrungen einordnen. Denn
der Verlauf der Konflikte im letzten Jahr ist weder Zufall, noch Folge unserer
eigenen Fehler. Das letzte Jahr hat uns gelehrt, dass auch auf Regierungen mit
grüner Beteiligung nicht automatisch Verlass ist. Wir verstehen jetzt so gut wie
nie zuvor, dass es stattdessen Druck von der Straße und aus den Betrieben
braucht, um Veränderung zu erreichen. Dieser Druck darf dabei nicht bloß aus
einem kurzlebigen Aufschrei bestehen, sondern muss zu echter, tiefgreifender
Organisierung führen. Als eigenständiger Jugendverband, der die eigenen
Ressourcen gezielt für die wichtigsten Konflikte und Projekte einzusetzen weiß,
können wir das gemeinsam erreichen!
Mit den verschiedenen Kampagnen, die anstehen, wird das nächste Jahr
entscheidend sein, um mehr zu werden und dazu zu lernen. Nutzen wir es, so gut
wir können, und gehen einen weiteren Schritt auf unserem Weg nach vorn.
Für diesen Weg ist uns ist klar: Wir können und werden uns auf ihm nicht mit den
Pflastern zufriedengeben, die aktuell durch Regierungen in Form von kleinsten
Reformen auf klaffende Probleme geklebt werden. Klimakrise und soziale
Ungerechtigkeit lassen sich durch sie nicht lösen. Wir wollen also kein kleines
Stück vom Kuchen – wir wollen selbst darüber mitbestimmen, was in der Bäckerei
gebacken wird.
Mehr denn je ist klar: Diese Welt muss unsere sein!
Bildungsarbeit
Starke Bildungsarbeit ist eines der zentralen Handlungsfelder der GRÜNEN JUGEND
NRW. Wir wissen, dass wir als linker Jugendverband die Welt nur dann in unserem
Sinne verändern können, wenn wir die aktuellen Verhältnisse umfassend
analysieren und daraus unsere politischen Antworten auf die Ungerechtigkeit
ableiten. Bildungsarbeit befähigt uns alle dazu.
Als Landesverband der GRÜNEN JUGEND ist es unsere Aufgabe, alle Mitglieder im
ganzen Land und auf den verschiedenen Ebenen abzuholen und Angebote für alle
Wissensstände anzubieten. Egal ob ganz frisch im Verband oder schon seit 3
Jahren in Verantwortungsposition: Wir wollen mit verschiedenen Formaten der
Bildungsarbeit alle aus- und weiterbilden und so das Fundament für echte
Veränderung schaffen.
Frühjahrs-LMV
Wir erleben gerade in Deutschland, aber auch fast überall in Europa einen
krassen Rechtsruck. Ein Erfolg in den Wahlen jagt den nächsten, in vielen
europäischen Staaten sind Rechte schon an der Regierung beteiligt und die
Umfragen für die Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2024 sehen
mit jedem Monat schlimmer aus.
Vor dem Hintergrund wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, woher der
Rechtsruck eigentlich kommt und was die Grundlagen für das Erstarken des
Faschismus sind. Anknüpfend wollen wir dann klären, was wirklich gegen den
Rechtsruck hilft und was unsere Rolle als linker Jugendverband darin ist.
Wir wollen die Landesmitgliederversammlung im Frühjahr außerdem dafür nutzen, um
gemeinsam in die Europakampagne der GRÜNEN JUGEND zu starten.
Sommercamp
Wir erleben beim Blick auf Social Media, in der Kneipe und oft genug auch am
Familientisch, dass die rechte Mär vom woken Deutschland nicht Realität ist. Im
Gegenteil, gemeinsam mit dem Rechtsruck kommen Antifeminismus und patriarchale
Gewalt. FINTA* arbeiten zu fast 1/4 im Niedriglohnsektor, an jedem dritten Tag
geschieht in Deutschland ein Femizid, queer/LGBTQIANP+feindliche Gewalt nimmt
zu. Beim Sommercamp wollen wir uns gemeinsam fragen, woher das Patriarchat
überhaupt kommt, mit verschiedenen Diskriminierungsformen zusammenhängt, warum
es eigentlich ein konstruiertes gesellschaftliches System aus nur zwei
Geschlechtern gibt und vor allem, wie wir da endlich rauskommen.
Herbst-LMV
Um politischen Wandel erkämpfen zu können, müssen wir so viele junge Menschen
wie möglich in ihrer Lebensrealität abholen und bei uns organisieren. Das
passiert nicht einfach so – stattdessen müssen wir bewusst konkrete Konflikte
vor Ort führen und unsere Kreisverbände als wichtigste Ankommensorte stärken.
Die ohnehin sehr politischen Zeiten rund um die Bundestags- und Kommunalwahlen
2025 bieten dafür viel Potenzial. Das wollen wir nutzen, um unseren Verband und
damit auch die gesamte gesellschaftliche Linke zu stärken. Auf der Herbst-
Landesmitgliederversammlung wollen wir uns deshalb mit der Frage beschäftigen,
wie Organisierung vor Ort am besten gelingen kann und wie wir die Wahlzeit
sinnvoll für sie nutzen können.
Weitere Angebote
Über die 3 großen Veranstaltungen hinaus wollen wir weitere Angebote zu
aktuellen Fragen der politischen Lage anbieten. Daneben wird es in unserer
Bildungsarbeit gerade im ersten Halbjahr natürlich um die Europawahl gehen. Wir
wollen sie nutzen, um unsere Mitglieder inhaltlich und methodisch
weiterzubilden.
Wir wollen im nächsten Jahr außerdem ein völlig neues Format ausprobieren und
ein Bildungswochenende im Winter anbieten, auf dem wir uns gemeinsam über
weiterführende strategische und inhaltliche Fragen Gedanken machen wollen.
Train-the-Trainers
Das Train-The-Trainers-Programm aus dem letzten Jahr war ein voller Erfolg. Für
die Trainer*innen gilt es jetzt in erster Linie, Praxiserfahrungen zu sammeln
und erste Workshops in Kreisverbänden zu geben. Darüber hinaus wollen wir das
neu entstandene Netzwerk weiter nutzen, um Erfahrungen auszutauschen und sich je
nach finanziellen Möglichkeiten im nächsten Jahr auch gemeinsam im Rahmen von
Tagesworkshops weiterzubilden.
Bildungsteam
Die Teamarbeit im Bildungsteam wollen wir im nächsten Jahr fortführen und in das
vierte Jahr mit dem NRW-Bildungsteam starten. Mit jeder Großveranstaltung in den
letzten Jahren konnte die Arbeit des Teams weiter professionalisiert werden.
Gleichzeitig bietet das Team einen Einbringungsort auf Landesebene für alle, die
sich ein Vorstandsamt nicht zutrauen oder die in ihrem Alltag nicht genug Zeit
dafür einräumen können.
Methodische und strategische Weiterbildung
Im nächsten Jahr eignet sich vor allem die eigenständige EU-Kampagne für
strategische Bildung und die Weitergabe von konkreten Skills. Wie genau
funktioniert eigentlich zielgruppenspezifische Ansprache vor Ort, wie kann mein
Kreisverband zu einem guten Ankommensort für neue werden? Diese Fragen wollen
wir gemeinsam beantworten und die neuen Erkenntnisse im Rahmen der Kampagne
direkt in die Praxis umsetzen. Darüberhinaus werden wird es Social-Media-
Schulungen für das neue Corporate Design vom Bundesverband geben und wir werden
die KV-LV-Treffen sowie die Ämterrunden weiterhin für Skillshares und Austausch
zu best-practice-Beispielen nutzen.
NRW-Einleger
Auch im nächsten Jahr soll der NRW-Einleger für das Mitgliedermagazin
über:morgen der Grünen Jugend einen Beitrag zu unserer Bildungsarbeit leisten.
Dafür soll es unter anderem auch weiterhin hochwertige Gastbeiträge und Berichte
aus dem Verband geben. Das Einleger-Team wird weiterhin zur Erarbeitung und
Zusammenstellung der Inhalte des Einlegers zuständig sein. Der Einleger wird
dabei weiterhin Analysen und weitergehende Inhalte zum Thema der
Landesmitgliederversammlungen enthalten und Mitgliedern somit eine Möglichkeit
bieten, sich individuell damit zu beschäftigen, unabhängig davon, ob sie bei der
LMV anwesend sind oder nicht. Wir möchten aber auch weiterhin Kreisverbände dazu
ermutigen, die über:morgen und den Einleger gemeinsam für ihre Mitglieder zu
bestellen und dann Texte im Aktiventreffen oder Plenum zu lesen und darüber zu
diskutieren.
Kampagnenarbeit
Als GJ NRW sind wir kampagnenfähig und sehen auch im nächsten Jahr
Kampagnenarbeit als einen unserer Schwerpunkte an. Denn nächstes Jahr ist
Europawahl und wir wollen in NRW die Kampagne des Bundesverbandes auf die Straße
tragen. Klar ist, dass wir die EU nicht weiter abfeiern, denn statt einer
gerechten Politik für die Vielen macht die EU eine ungerechte Politik für wenige
. Deshalb werden wir mit der Kampagne für ein anderes Europa einstehen! Darüber
hinaus nutzen wir die Kampagnenzeit vor allem, um den Verband zu stärken und
neue Mitglieder zu gewinnen. Die Hauptzielgruppe werden dabei junge Menschen
unter 20 und migrantisierte Menschen sein. Beim nächsten Bundeskongress werden
10 Forderungen der Kampagne abgestimmt. Das Kampagnenteam auf Bundesebene
entwickelt Ziele der Kampagne und Aktionsformate. Umgesetzt wird die Kampagne
dann vor Ort: In den Kreisverbänden. Denn eine gute Kampagne klappt nur, wenn
sie lokal ankommt. Der Landesverband ist hier eine wichtige Zwischenebene. Als
Landesvorstand möchten wir die Kreisverbände methodisch und inhaltlich auf die
Kampagne vorbereiten und in der heißen Phase vor Ort unterstützen. Dazu werden
wir ein kleines Kampagnenteam auf Landesebene einsetzen, welches organisatorisch
bei der Umsetzung der Kampagne unterstützen wird. Darüber hinaus schaffen wir
wenn möglich eine zusätzliche Stelle.
Dabei wollen wir es im nächsten Jahr nicht belassen. Zum ersten Mal wollen wir
erproben, wie kleine Kampagnen vor Ort funktionieren können und wie der
Landesvorstand Kreisverbände dabei unterstützen kann. Dafür wollen wir
dezentrale Kampagnen in einigen Kreisverbänden unterstützen, welche die
Ressourcen und personellen Kapazitäten dafür haben.
Verbandsarbeit
Landesmitgliederversammlungen
Auch im nächsten Jahr planen wir insgesamt zwei Landesmitgliederversammlungen
(LMV), jeweils eine im Frühjahr und im Herbst. Zur Frühjahrs-LMV werden wir uns
intensiv mit dem Rechtsruck in Europa beschäftigen und dem mit unserer Kampagne
eine linke Erzählung entgegensetzen. Die Herbst-LMV werden wir dem Thema der
Organisierung vor Ort widmen: insbesondere mit Blick auf die nahenden Kommunal-
und Bundestagswahlen im Herbst 2025 rücken Zeiten an, die das Potenzial bergen,
enorm viele Menschen politisieren zu können. Dieses Potenzial wollen wir heben!
Beide Landesmitgliederversammlungen werden voraussichtlich als dreitägige
Veranstaltungen stattfinden, bei denen auch Vernetzung und Einbindung von
Neumitgliedern nicht zu kurz kommen wird. Zu beiden Versammlungen soll es wie in
den vergangenen Jahren wieder ein Vorprogramm geben.
Kreisverbandsstrategie
Die Kreisverbände sind das Herzstück der GRÜNEN JUGEND, und das sollen sie
weiterhin sein! Hier kommen neue Mitglieder an, hier werden Kampagnen auf die
Straße getragen und hier entwickelt sich unsere Wirkmacht im direkten Kontakt
mit den Menschen, die wir bei uns organisieren wollen. Wenn wir unsere Analysen
in die Breite tragen und die gegenwärtigen Ungerechtigkeiten ernsthaft angreifen
wollen, brauchen wir eine starke GRÜNE JUGEND vor Ort. Um dem gerecht zu werden,
werden wir unsere 2022 aufgesetzten Projekte im Bereich der
Kreisverbandsstrategie verstetigen und weiterentwickeln.
Bei den Kreisverbands-Landesverbands-Treffen werden wir uns auch im nächsten
Jahr inhaltlich sowie methodisch weiterbilden, über aktuelle Themen diskutieren,
uns vernetzen und den Austausch zwischen den Kreisverbänden ermöglichen. Im
nächsten Jahr sind zwei mehrtägige Treffen angedacht. Auch die Ämtervernetzung
für politische Geschäftsführungen,, Schatzmeister*innen sowie Sprecher*innen
werden wir fortsetzen.
Nicht überall ist es gleichermaßen gut möglich eine GRÜNE JUGEND zu gründen, wie
in den großen Uni-Städten. Deswegen werden wir beim Treffen für strukturschwache
Kreisverbände einen intensiveren Blick auf unsere kleineren Kreisverbände
werfen. Gemeinsam werden wir der Frage nachgehen, was Handlungsoptionen im
strukturschwachen Raum sind und wie man diese optimal nutzen kann.
Doch nicht über alle Fragen und Probleme, die uns in unserer politischen Arbeit
beschäftigen, lässt sich auf ein paar zentral organisierten Events ausreichend
sprechen. Deswegen wird der Landesvorstand im nächsten Jahr verstärkt die
Kreisverbände aus dem Landesverband heraus betreuen und als Ansprechpartner zur
Verfügung stehen, zum Beispiel bei der Planung und Durchführung von (Auftakt-
)Klausuren in den Kreisvorständen.
Finanzen
All diese Projekte sind nur mit einer soliden Finanzierung möglich. Deshalb
werden wir im Rahmen des Haushaltes auch finanziell das nächste Jahr gut planen.
Die steigenden Kosten vor allem bei den Jugendherbergen können wir aufgrund
unserer letzten Einnahmensteigerung noch gut tragen. Außerdem ist es uns weiter
möglich, dem geschäftsführenden Vorstand ein Gehalt auszuzahlen, was den Verband
professionalisiert und mehr Leuten eine Kandidatur ermöglicht. Unser neues
Bildungsangebot im Winter und ein mögliches Regionalforum in Nordrhein-Westfalen
sind ebenfalls ausreichend finanziert.
Verbandsöffnung
FINTA*-Förderung
Im letzten Jahr stand im Bereich der Förderung von Frauen, Inter, Non-Binary,
Trans und Agender vor allem die Umsetzung der Geschlechterstrategie in den
Kreisverbänden im Vordergrund. Hier wollen wir im nächsten Jahr anknüpfen und im
Rahmen der Kreisverbandsstrategie Kreisvorstände weiter ausbilden, um eine gute
FINTA*-Förderung vor Ort zu ermöglichen. Eine wichtige Unterstützung kann
hierbei auch das vom Bundesverband erarbeitete Handbuch Geschlechterstrategie
sein. Wir wollen die Kreisverbände dabei unterstützen, Formate und Ideen aus dem
Handbuch vor Ort umzusetzen. Es ist uns dabei wichtig, dass für die Umsetzung
der Geschlechterstrategie nicht nur FINTA* zuständig sind. Darüber hinaus werden
wir aber auch weiterhin Vernetzungsangebote für FINTA* auf Landesebene anbieten.
Ein Highlight des kommenden Jahres wird ein Fördertag für FINTA* mit einem
theoretischen Schwerpunkt sein.
Antirassismus
Die Umsetzung der antirassistischen Verbandsstrategie hat in diesem Jahr auf
Landesebene begonnen. Zur Unterstützung des Landesvorstands hat ein
Antirassismusteam für Nordrhein-Westfalen seit Beginn des Jahres seine Arbeit
aufgenommen. Im Gegensatz zu den Jahren davor, haben wir die Vernetzungsangebote
für migrantisierte Mitglieder im vergangenen Jahr auf die
Landesmitgliederversammlungen geholt und wollen diese im kommenden Jahr
weiterhin in Präsenz stattfinden lassen. Als Landesverband haben wir im
vergangenen Jahr zum ersten Mal einen dezentralen antirassistischen Aktionstag
erprobt und durchgeführt. Im kommenden Jahr wollen wir aktuelle Themen
identifizieren, zu denen ein analoges Angebot wieder möglich sein wird. Mit dem
ersten Fördertag für migrantisierte Menschen haben wir ein festes Förderangebot
im Verbandskalender gestartet – im nächsten Jahr wird dieses Förderangebot
verstetigt. Antirassistische Grundlagenbildung ist vor allem für unsere nicht-
migrantisierten Mitglieder weiterhin relevant. Wir wollen im kommenden Jahr
vermehrt in den Kreisverbänden mit dem Grundlagenworkshop Antirassismus aktiv
sein und gezielt auf Kreisverbände zugehen, um sie konkret bei ihren
Herausforderungen vor Ort zu beraten.
Inklusion
Im nächsten Jahr wollen wir weiter daran arbeiten, Hürden für Menschen mit
Im nächsten Jahr wollen wir weiter daran arbeiten, Hürden für Menschen mit
Behinderung und chronischen Erkrankungen im Verband zu benennen und abzubauen.
Dazu wollen wir die Option, sich für hybride Workshops bei
Landesmitgliederversammlungen anzumelden, bedarfsgerecht anbieten, damit alle
Mitglieder die Chance haben, am Bildungsprogramm teilzunehmen. Daran werden wir
weiterhin arbeiten. Auch die Feedbackrunde für Menschen mit Behinderung nach der
LMV möchten wir beibehalten, um diese weiterhin so barrierearm wie möglich zu
gestalten.
Zudem wollen wir weiterhin über die Monatsmail nach Personen suchen, die
ehrenamtlich wichtige Texte der GJ NRW in Leichte Sprache, Einfache Sprache oder
Fremdsprachen übersetzen möchten. Bei unseren Social-Media-Posts wollen wir
weiterhin und konsequent eine auskömmliche Bildbeschreibung zur Verfügung
stellen. Auch wollen wir den Themenbereich Inklusion weiterhin bei der
Ausgestaltung unseres Bildungsangebotes berücksichtigen. Die NRW-Trainer*innen
wurden ganz konkret geschult, um ihre Angebote auf heterogene Workshopgruppen
anpassen und auch bei ihrer sonstigen Arbeit im Verband auf Inklusionsaspekte
achten zu können. Klar ist: Eine inklusive Lernatmosphäre und ein Verband, in
dem allen die größtmögliche Teilhabe ermöglicht wird, gehen uns alle an! Indem
wir hier an einem Strang ziehen, können wir im Rahmen unserer personellen und
finanziellen Kapazitäten weitere wichtige Schritte gehen.
Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus gehen uns alle an. Damit wir als GJ
NRW für Inklusion und Barrierefreiheit und gegen Ableismus einstehen können,
muss entsprechendes Wissen vorhanden sein. Deshalb wird es im kommenden
Jahreinen Social-Media-Aktionstag für Inklusion und Barrierefreiheit geben. Der
AK für Inklusion und gegen Ableismus bekommt die Ressourcen, um den Aktionstag
mit Workshops zu begleiten.
Öffentlichkeitsarbeit
Pressearbeit
Als GRÜNE JUGEND NRW sind wir stark in der Öffentlichkeit vertreten und haben
unsere Pressearbeit professionell aufgestellt und verstetigt. Darauf wollen wir
im kommenden Jahr aufbauen. Wir wollen weiter die aktuelle politische Lage
kommentieren und eigene Themen setzen und so in den öffentlichen Diskurs
reinwirken.
Unsere Pressearbeit wollen wir nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Ortsebene
weiterführen. Dafür wollen wir auch im nächsten Jahr Austausch und Fortbildungen
zu Pressearbeit anbieten und den Austausch zwischen Landes- und
Kreisverbandssprecher*innen weiterführen, um unsere Positionen auch in der
Breite des Verbands in die Gesellschaft tragen zu können.
Social Media
Mit einem gewachsenen Social Media Team haben wir im vergangenen Jahr unsere
Öffentlichkeitsarbeit in Sozialen Netzwerken weiter professionalisieren können.
So konnten wir im vergangenen Jahr auch im Bereich Bildbearbeitung die
Teammitglieder schulen und weiterbilden.
Unsere Kanäle auf Instagram und TikTok wachsen. Und mit einem geschulten und
größeren Team schaffen wir es immer besser, unterschiedliche Formate und
Postings anzubieten. Im kommenden Jahr wollen wir dies weiterführen, gerade im
Bezug auf die Themen Bildungsarbeit über soziale Netzwerke und die Frage der
Mitgliederwerbung. Gerade im Bereich von Reels und Kurzvideos sehen wir
Potential für eine Vergrößerung unserer Sichtbarkeit in sozialen Netzwerken.
Im kommenden Jahr wollen wir besonders darauf schauen, wie wir noch besser auf
tagespolitisch relevante Themen reagieren und eigene Themen und Akzente setzen
können. So kommen wir stärker aus dem reinen Reagieren und raus in die
Offensive!
Bündnis- & Parteiarbeit
Die Klimakrise spitzt sich weiter zu, die Mieten explodieren, Menschen haben
immer weniger Geld in der Tasche: Gerade in der jetzigen Zeit mit ihren
Ungerechtigkeiten brauchen wir eine starke gesellschaftliche Linke, die das
Leben der Menschen konkret verbessern kann.
In der Vergangenheit waren wir deshalb bereits stark in Bündnissen aktiv, die
landesweit wie lokal verankert sind, die viele Menschen repolitisieren und sie
anhand gemeinsamer Interessen mobilisieren können. Auch im nächsten Jahr wollen
wir auf den Straßen Nordrhein-Westfalens mit unseren Partner*innen und neuen,
jungen Menschen gemeinsam die starke Linke aufbauen.
Die soziale Krise ist für uns alle auch am eigenen Konto spürbar, im ganzen Land
steigen Armut und Ungerechtigkeiten. Für uns als linken Jugendverband sind
soziale Fragen und Arbeitskämpfe ein zentrales Feld der politischen
Auseinandersetzung. Wir wollen in den kommenden Monaten gemeinsam mit unseren
Verbündeten – den Gewerkschaften, Sozialverbänden und vielen
zivilgesellschaftlichen Akteur*innen – den sozialen Protest im Sinne der Vielen
auf die Straße tragen.
Diesen Herbst wollen wir etwa die Arbeitskämpfe der studentischen Beschäftigten
begleiten und sagen lautstark: TVStud jetzt!
In den letzten Jahren haben die vielen Akteur*innen der
Klimagerechtigkeitsbewegung immer wieder unter Beweis gestellt, wie eine
erfolgreiche Massenmobilisierung aussehen kann. Gerade angesichts einer sich
immer weiter zuspitzenden Klimakrise wollen wir auch nach der Räumung von
Lützerath daran anknüpfen. Gleichzeitig wissen wir, dass Klimaschutz nicht auf
dem Rücken der Beschäftigten passieren darf.
Gemeinsam mit unseren Bündnispartner*innen aus der Klimabewegung wollen wir
deswegen endlich für eine Klimapolitik streiten, die der Radikalität der
Klimakrise gerecht wird und die soziale Frage dabei nicht aus dem Blick
verliert.
Deshalb wollen wir gemeinsam mit Fridays for Future und den Beschäftigten von
Bus und Bahn im Rahmen #WirFahrenZusammen für die Verkehrswende und mehr Lohn
für die Beschäftigten streiten.
Darüber hinaus wollen wir die Bündnisarbeit ernst nehmen, viele Kämpfe liegen im
nächsten Jahr und in den kommenden Jahren vor uns. Deswegen wollen wir auch
weiterhin in einen regelmäßigen Austausch mit Bündnispartner*innen, um sowohl
spontan als auch langfristig gemeinsam agieren zu können. Bündnisse haben auch
lokal eine große Bedeutung, gerade in einem Flächenland wie NRW. Um
Kreisverbände in der Bündnisarbeit zu unterstützen, wollen wir weiterhin bei
Fragen ansprechbar sein und Kreisverbände weiter befähigen, als starker
Bündnispartner aufzutreten.
Für uns als GRÜNE JUGEND NRW hat sich auch im vergangenen Jahr gezeigt:
Parlamentspoltik wird uns nicht retten. Die Ampel und schwarz-grün in NRW machen
nicht die Politik, die angesichts der gesellschaftlichen Notwendigkeiten
unabdingbar wäre. Deswegen haben wir uns in NRW aber auch im gesamten
Bundesverband als eigenständiger, schlagkräftiger Verband aufgestellt. Für uns
ist klar: Es braucht den gesellschaftlichen Druck von der Straße und in den
Betrieben, um Veränderung zu erkämpfen. Doch auch wir wissen: Es ist nicht
völlig egal, wer im Parlament sitzt. Gerade junge und linke Abgeordnete sind für
uns strategische Partner*innen in unserem Kampf für eine gerechte Gesellschaft,
deswegen ist es auch weiterhin wichtig, im Austausch zu sein. Im nächsten Jahr
wollen wir an diese Arbeit anknüpfen, zu oft werden Kreisverbände der GRÜNEN
JUGEND von ihren Grünen Kreisverbänden nicht ernst genommen oder nur zum Plakate
aufhängen eingespannt. Dabei ist für uns klar: Die Kreisverbände sind das
Herzstück der GJ und sind als schlagkräftiger, eigenständiger Akteur vor Ort
unverzichtbar. Im kommenden Jahr wollen wir Kreisverbände noch weiter darin
unterstützen.
Für uns bleibt klar: Als GRÜNE JUGEND NRW sind wir ein Teil der linken
Zivilgesellschaft. Wir kämpfen für die Interessen der Vielen und organisieren
uns als Teil der arbeitenden Klasse Seite an Seite mit Bündnispartner*innen für
eine gerechte Gesellschaft.