Änderung des Konzepts zur Einbindung der Arbeitskreise

Um die Arbeitskreise stärker in die Koordinierung der Bildungsarbeit einzubinden, werden diese in die Auswahl der Workshops auf LMVen eingebunden. Die Auswahl der Workshops erfolgt per Abstimmung. An dieser Abstimmung nehmen jeder Arbeitskreis mit ihren zwei stimmberechtigten Koordinator*innen, sowie die Mitglieder des Landesvorstands teil. Jede stimmberechtige Person hat maximal so viele Stimmen, wie Workshops zu vergeben sind. Die Workshops mit den meisten Stimmen werden auf der LMV durchgeführt.

Bei der Auswahl der Workshops soll darauf geachtet werden, dass jeder Arbeitskreis mindestens einmal im Jahr die Möglichkeit hat, einen Workshop anzubieten. Folgende Fristen sind zu beachten:

Bis spätestens neun Wochen vor einer LMV muss der Workshop-Vorschlag eingegangen und dem Landesvorstand, sowie den AK-Koordinierenden bekannt gemacht werden.

Acht Wochen vor der LMV muss die Auswahl der Workshops erfolgt sein.

Sechs Wochen vor der LMV muss der Workshop fertig geplant sein (Referent*in, Finanzielles). Sollte dies nicht der Fall sein, geht der Workshopslot an den Vorschlag mit den nächst-meisten Stimmen.

Ist ein „nachgerückter“ Workshop bis zu vier Wochen vor der LMV nicht fertig geplant, geht die Planung dieses Workshops an den Landesvorstand über, mit dem Auftrag sich am geplanten Inhalt des Workshops zu orientieren.

Die Arbeitskreise haben die Möglichkeit, Angebote im Freizeitprogramm anzubieten. Zusätzlich ist es wünschenswert, wenn die groben Forderungen des Leitantrags frühzeitig an alle Mitglieder kommuniziert werden.

Keine zentralen Abschiebebehörden in NRW

Repression und fehlende Rechtsstaatlichkeit zeichnen auch die Asylpolitik der letzten Jahre aus. Über 40 Prozent der Entscheidungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge werden von Verwaltungsgerichten verworfen. Trotzdem setzt die Politik und insbesondere die schwarz-gelbe Landesregierung darauf, diese oft falschen Entscheidungen möglichst schnell in die Tat umzusetzen und Geflüchtete abzuschieben. Diese Politik sieht es als Problem, nicht als Erfolg, wenn Abschiebezahlen niedrig bleiben. Hier macht sich die Regierung Laschet leider ernsthaft daran, „Nummer eins“ zu werden.

Ein Instrument dazu sind sogenannte Zentrale Ausländerbheörden (ZAB). Hier wird über Geflüchtete in Landeseinrichtungen nach Aktenlage entschieden. Problematische Entscheidungen setzen die ZABs so schnell um, dass die Rechtsstaatlichkeit ausgehebelt wird. Statt einer Einzelfallprüfung vor Ort, wird die Abschiebung zentral organisiert. Dazu wird zum Teil mit problematischen Akteuren kooperiert. Auch gibt es aus ZABs Druck auf die kommunalen Ausländerbehörden, mehr abzuschieben. Treffender wäre es also, sie Zentrale Abschiebehörden zu nennen.

Diese Einrichtungen wurden noch von der rot-grünen Landesregierung geschaffen, werden jetzt aber von der Regierung Laschet und Minister Stamp forciert. Sie sollen in jeden Regierungsbezirk einziehen, in Bielefeld, Unna und Köln sind sie schon. In Münster ist es knapp gelungen, dies zu verhindern. Dank einer linken Mehrheit wird dort keine Zentrale Ausländerbehörde eingerichtet werden. Nun wird die Einrichtung einer ZAB in vielen weiteren Orten diskutiert. Es lohnt sich auch dort dagegen zu kämpfen.

Wir lehnen Zentrale Ausländerbehörden als Instrument der verstärkten Abschiebepraxis ohne ausreichende Berücksichtigung der Einzelfälle ab. Wir werden uns vor Ort gegen die Einrichtung solcher Behörden einsetzen und Bündnisse dazu unterstützen. Außerdem fordern wir Grüne auf kommunaler und auf Landesebene auf, mit uns gegen die Einrichtung dieser Behörden zu kämpfen.

GRÜNE JUGEND NRW unterstützt Stellungnahme der Landeskoordination campus:grün zum hochschulpolitischen Eckpunktepapier der Landesregierung

Die GRÜNE JUGEND NRW unterstützt die Stellungnahme der Landeskoordination campus:grün NRW zum hochschulpolitischen Eckpunktepapier der Landesregierung vom Februar 2018.

Diskussionsplattformen in der GRÜNEN JUGEND NRW

Die Art und Weise wie die GRÜNE JUGEND Debatten führt hat sich verändert. So waren früher die wichtigsten Diskussionsplattformen Mailinglisten. Heute werden Mailinglisten nur noch sehr selten genutzt – sie gelten inzwischen als veraltet. Grund dafür sind nicht nur die Sozialen Medien, sondern vor allem auch ein anderes Kommunikationsverhalten vieler Neumitglieder.

Viele Debatten und Diskussionen verlagerten sich in die Sozialen Medien. In der Vergangenheit sind Debatten dort oft ausgeufert und wurden schnell emotional, sowie persönlich. Das liegt vor allem an der fehlenden Moderation der Debatten.

Als GRÜNE JUGEND NRW wissen wir jedoch, dass sachliche und konstruktive Diskussionen und Debatten die GRÜNE JUGEND als solche bereichern. Aus diesem Grund muss sich auch die GRÜNE JUGEND NRW verändern und Möglichkeiten finden, wie Diskussionen und Debatten geführt werden können.

Der Landesvorstand wird deshalb gemeinsam mit interessierten Mitgliedern das Diskussionsverhalten der GRÜNEN JUGEND NRW analysieren. Dabei sind vor allem die Arbeitskreise mit einzubeziehen. Im Anschluss daran soll ein Konzept mit dem Ziel entwickelt werden, Diskussionsplattformen in der GRÜNEN JUGEND NRW aufzubauen. Dabei können auch neue, digitale Lösungen eine Rolle spielen.

Freiheit ist nicht westlich, nicht östlich, sondern universell – Solidarität mit den Protestierenden im Iran

Seit Ende Dezember gehen zahlreiche Menschen im Iran auf die Straße, um gegen das dortige Mullah-Regime zu protestieren. Sie setzen sich für mehr soziale Gerechtigkeit, eine säkulare Republik und ein Ende der Finanzierung von Milizen und Terrororganisationen in anderen Staaten ein. Schon nach wenigen Tagen des Protestes gab es die ersten Toten durch staatliche Repression. Mittlerweile sind über 20 Menschen bei den Protesten ums Leben gekommen, mehrere Tausend Protestierende wurden inhaftiert und viele von ihnen sind Folter ausgesetzt.

Solidarität mit den Opfern des iranischen Regimes – weltweit

Als grenzenlos denkender Verband halten wir dies nicht für einen Konflikt, der nur den Iran betrifft. Menschen, die das iranische Regime für Feinde hält, sind auch in Deutschland von ihm bedroht, so wurden zu Beginn diesen Jahres zehn mutmaßliche Agenten des iranischen Geheimdienstes Vevak aus dem Umfeld der Pasdaran, der iranischen Revolutionsgarde, in Deutschland enttarnt, die Personen und Institutionen ausspioniert haben. Im Auftrag dieses Geheimdienstes wurden 1992 vier iranisch-kurdische Exilpolitiker in Berlin ermordet. Der iranische Geheimdienst und sein Umfeld war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in den 90er-Jahren an Anschlägen auf jüdische und israelische Ziele in Argentinien mit über 100 Toten verwickelt. Unsere Solidarität gilt allen, die vom iranischen Regime verfolgt werden, ob im Iran, in Deutschland oder weltweit.

Keine Wirtschaftskumpanei mit dem iranischen Regime

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich klar zur Achtung der Menschenrechte im Iran, besonders der Religions- und Versammlungsfreiheit zu bekennen. Die wirtschaftlichen Interessen der deutschen Exportindustrie dürfen kein Vorrang gegenüber den Menschen- und Bürger*innenrechte der Iraner*innen haben. Durch eine starke Verflechtung der iranischen Wirtschaft mit den Pasdaran und wiederum deren herausgehobene Stellung im politischen und wirtschaftlichen System im Iran, profitiert der staatliche Repressionsappartat also unmittelbar von vertieften Wirtschaftsbeziehungen. Des Weiteren fließen ausländische Investitionen in die Finanzierung von Hisbollah und Hamas und in die iranische Beteiligung am Bürgerkrieg in Syrien. Zwar ist die Islamische Republik nach einer Minderheitenmeinung schiitischer Geistlicher islamisch, aber definitiv nicht republikanisch oder gar demokratisch. Die im Westen als Reformer bezeichneten Politiker*innen stehen für eine Kontinuität des theokratischen Systems ohne freie Wahlen, unabhängige Justiz oder demokratische Souveränität des Staatsvolks. Dieses Regime darf nicht aus deutschen Wirtschaftsinteressen heraus stabilisiert werden. Die deutsche Regierung und deutsche Unternehmen stehen in der Verantwortung bei Wirtschaftsbeziehungen auf menschenrechtskonformes Verhalten der Wirtschaftspartner*innen zu achten.

Solidarität mit Israel im Angesicht der iranischen Bedrohung

Unser Bekenntnis zum Existenzrecht Israels heißt auch solidarisch zu sein mit denen, die ein Ende der iranischen Finanzierung von Hisbollah und Hamas fordern, deren in ihren Gründungserklärungen genanntes Ziel es ist, den jüdischen und demokratischen Staat Israel zu vernichten. Antisemitismus und das Ziel der Vernichtung Israels gehören zur Staatsräson der Islamischen Republik, auch deswegen gilt unsere Unterstützung all jenen im Iran, die sich für eine säkulare Republik einsetzen. Wir fordern die deutsche Bundesregierung auf, die Worte Angela Merkels „die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar“ ernst zu nehmen und die Menschen im Iran zu unterstützen, die ein Ende der Finanzierung von Hamas und Hisbollah fordern und eine Säkularisierung des Staates. Solidarität mit Israel und seinen berechtigten Sicherheitsinteressen widersprichen sich mit dem Hofieren eines Regimes, dass seine Beteiligung am syrischen Bürgerkrieg nutzt, um eine weitere Front gegen Israel aufzumachen. Zuletzt zeigten dies die Verletzung des israelischen Luftraums durch eine iranische Drohne und die anschließenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen israelischem und iranischem sowie syrischem Militär am 10. Februar diesen Jahres.

Solidarität mit den unterdrückten Frauen* und verfolgten Minderheiten

Als feministischer Jugendverband solidarisieren wir uns mit den Iranerinnen*, die sich für ein Ende des Kopftuchzwanges und aller anderen sexistischen Repression in der iranischen Theokratie einsetzen. Wir stehen hinter Frauen*, die öffentlich ihr Kopftuch ablegen, um sich dem islamistischen Regime zu widersetzen, und auch hinter denen, die ihr Kopftuch nicht ablegen wollen, sich aber trotzdem mutig öffentlich mit diesen solidarisieren. Auch Homosexuelle werden vom islamistischen Regime verfolgt und zum Tode verurteilt. Seit der Islamischen Revolution sind schon mehrere tausend Menschen dieser Verfolgung zum Opfer gefallen. Auch ethnische und religiöse Minderheiten, wie die Bahai, werden im Iran unterdrückt und verfolgt. Wir fordern ein Ende der Unterdrückung und das Recht auf ein freies und selbstbestimmtes Leben für jede*n im Iran, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion und Herkunft. Denn Freiheit ist nicht westlich, nicht östlich, sondern universell.