3. April 2022

Awareness



Die GRÜNE JUGEND NRW ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Politik machen. In einem
Jugendverband wie unserem gibt es auch Streit, Probleme und auch hier erleben
Menschen Diskriminierung. Schlicht weil wir auch hier keine perfekte Utopie
leben können und Teil dieser Gesellschaft sind. Aber wir sind alle dafür
verantwortlich, dass sich jeder Mensch in der GJ NRW wohlfühlt und eine gute
Zeit hat.

Auf unseren jetzigen Landesmitgliederversammlungen haben wir dafür Awareness-
Personen, die ansprechbar bei akuten Problemen sind und mit einem ruhigen Raum
und einem ersten Gespräch versuchen zu helfen. Sie leiten weiter an
Ombudspersonen, an die Notfallseelsorge oder wenn nötig an das
Landesschiedsgericht. Awareness-Personen sind deswegen sehr wichtig für unseren
Verband. Aber vieles können und sollen Awareness-Personen nicht leisten.
Awareness-Personen sind keine ausgebildeten Seelsorger*innen oder
Psycholog*innen und sind deshalb von triggernden und überfordernden Erfahrungen
soweit es möglich ist zu schützen.

Das bedeutet auch, dass in Gesprächen mit Betroffenen zuvor von beiden Seiten
Grenzen gesetzt werden. Das heißt: Auch Awareness-Personen machen zu Beginn
klar, über welche Themen sie nicht sprechen. Dies wird vor Veranstaltungen der
Grünen Jugend NRW klar formuliert. Ebenso sollte klar kommuniziert werden: Das
Awareness-Team ist für bestimmte Themen allgemein nicht zuständig. Hier wird auf
professionelle Beratungen hingewiesen. Darunter fallen auch Angebote der GRÜNEN.
So haben z.B. die GRÜNEN NRW Ombudspersonen, an die sich Personen insbesondere
bei Gewalt wenden können. Diese – und eigene Angebote – bewerben wir aktiv auf
der Homepage und in Rundmails wie der Monats-Mail.

Deswegen führen wir in der GRÜNEN JUGEND NRW einen Awarenesspool ein. Dieser
Pool besteht aus genügend transparent ausgewählten Menschen, die ehrenamtlich
Veranstaltungen des Landesverbandes begleiten. Die Menschen aus dem
Awarenesspool sind nicht verpflichtet, auf den Veranstaltungen als Awareness-
Personen aufzutreten, sondern werden angefragt und können zu- oder absagen. Das
ist insbesondere wichtig, um auf die mentale Gesundheit der Awareness-Personen
zu achten.

Alle Menschen im Awareness-Pool bekommen speziell an ihre Aufgaben angepasste
Schulungen. Dabei geht es darum: Die Awareness-Personen sollen wissen, welche
Aufgaben sie in der Grünen Jugend NRW übernehmen sollen. Worauf sie als
Awareness-Personen achten müssen. Wie sie Teilnehmer*innen bei Veranstaltungen
helfen können. Wo ihre persönlichen Grenzen sind. Mindestens die Hälfte der
Awareness-Personen im Pool und auf den Veranstaltungen besteht aus FINTA*
(Frauen, inter*, nicht-binäre, trans*, agender) Personen.



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