31. Oktober 2022

Anti-Diskriminierung und Arbeitsbedingungen in der Awareness-Arbeit



Awarenessarbeit in der GRÜNEN JUGEND NRW Mit dem auf der letzten
Landesmitgliederversammlung beschlossenen Antrag zur Einführung eines
Awarenesspools haben wir als GRÜNE JUGEND NRW endlich eine feste Struktur für
die Awaresnessarbeit beschlossen!Seitdem ist viel passiert: Nach einer breit
gestreuten, transparenten Ausschreibung hat sich ein großer, vielfältiger
Awareness-Pool bereits zusammengefunden und ist das erste Mal auf dieser
Landesmitgliederversammlung im Einsatz.Als immer weiter wachsender Verband, mit
immer mehr jungen aktiven Mitgliedern stehen wir vor großen Herausforderungen.
Denn in einem Jugendverband, wo wir gemeinsam für ein besseres Morgen kämpfen,
kommt es zu Streit, es gibt Probleme und es erleben Menschen Diskriminierung.
Das liegt schlichtweg daran, dass wir in keiner perfekten Utopie leben. Und
genau hier wollen wir ansetzen, denn wir sind dafür verantwortlich, dass alle
eine gute Zeit haben und sich wohlfühlen.Menschen, die Awarenessarbeit leisten,
können mit einem Rückzugsraum, einem Tee und einem Gespräch eine gute erste
Anlaufstelle bei akuten Problemen sein.Damit Awareness-Personen sich befähigt
fühlen, sinnvolle Awarenessarbeit zu leisten und dabei ihre eigenen Grenzen
nicht überschreiten, ist für dieses Verbandsjahr ein Workshop geplant.Denn als
Verband sind wir in der Pflicht, auf der einen Seite eine gute Anlaufstelle für
akute Probleme bereitzustellen, aber eben genauso die jeweiligen Grenzen der
Menschen zu achten, die diese Anlaufstelle sind.Dafür sind die folgenden Punkte
in der Schulung zentral:

  • Awareness-Personen sind keine ausgebildeten Seelsorger*innen oder

Psycholog*innen und sind deshalb vor triggernden und überfordernden Erfahrungen
soweit es möglich ist zu schützen

  • Für psychologische Probleme und Probleme, die über die Veranstaltung
    hinausgehen, sind Awareness-Personen nicht zuständig. Dafür gibt es
    professionelle Anlaufstellen, wie Notdienste, Psycholog*innen oder die
    Ombudspersonen der GRÜNEN NRW
  • Awareness-Personen werden die Themenbereiche der Awarenessarbeit
    vermittelt, dazu gehören zum Beispiel Jugendschutz und verschiedene Formen
    der Diskriminierung
  • Awareness-Personen werden darin ausgebildet, Grenzen zu ziehen und
    lernen, diese aktiv zu kommunizieren. Desweiteren lernen sie Privilegien
    zu erkennen und zu hinterfragen
  • Für jede Person im Awareness-Pool sehen Grenzen anders aus und werden
    individuell ausgelotet. Das kann auch bedeuten, Themen auszuschließen.
  • Die Menschen, die auf die Awareness-Personen zugehen, werden
    bestmöglich in ihrem Interesse unterstützt. Die jeweiligen,
    verschiedenen Betroffenheiten sowie die erlebte Grenzüberschreitung oder
    Diskriminierung werden von den Awareness-Personen anerkannt.
  • Die Einsatzzeiten werden vorher gemeinsam festgelegt. Dafür wird mit einem
    Schichtsystem gearbeitet, welches auf die individuellen Wünsche der
    Menschen eingeht und ihre zeitlichen Grenzen berücksichtigt. Denn
    Awareness-Personen sind ehrenamtlich für den Verband im Einsatz und sollen
    genau wie alle anderen auch an der Versammlung und am Rahmenprogramm
    teilnehmen können.
  • Es ist völlig normal, dass Awareness-Personen nicht bei jeder
    Veranstaltung im Einsatz sind, wie oft jede*r als Awareness-Person
    eingesetzt werden möchte, wird individuell abgemacht. Denn auch an einer
    gesamten Versammlung ohne Awareness-Verantwortung teilnehmen zu können,
    ist wichtig.
  • Die GRÜNE JUGEND NRW ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Politik machen,
    linke Visionen Wirklichkeit werden und wir als junge Menschen eine gute
    Zeit miteinander haben. Dafür ist Awareness-Arbeit ein zentraler Baustein.
    Deswegen ist eine umfassende Schulung für alle Menschen im Awareness-Pool
    unerlässlich und bringt uns als gesamten Verband einen großen Mehrwert.
    Denn es liegt an uns, dass alle Menschen sich in der GRÜNEN JUGEND NRW
    wohlfühlen.


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