Gleichberechtigung heißt Gleichberechtigung!
Seit Jahrzehnten wird für Gleichberechtigung gekämpft, und es gab Fortschritte, aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Während sich die Gender-Pay-Gap nur kriechend schließt, steigt im Gegenzug die Gewalt an Frauen rasant an. Das Patriarchat ist immer noch allgegenwertig, an jedem Tag, in jedem Produkt, in jeder Struktur und auch in der Wahl eines Kanzlers, der in der Vergangenheit gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe stimmte.
Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Politik feministischer wird. Mehr Sichtbarkeit, mehr Gelder, mehr Priorität!
Ungleiche Bezahlung muss beendet werden!
Trotz minimaler Verbesserungen in den letzten Jahren schließt sich die Gender-Pay-Gap viel zu langsam. Ihre bloße Existenz ist politisch und gesellschaftlich nicht hinnehmbar. Noch dramatischer ist die Lage bei der Care-Arbeit. Erziehung, Haushalt, Pflege: Bei all dem, was Gesellschaft, Familie und Privatleben organisiert, arbeiten Patriarchat und Kapitalismus Hand in Hand, um die Arbeit von Frauen weitestgehend unbezahlt auszubeuten. Sobald eine Frau ein Kind hat, sinkt ihr erwartbares finanzielles Einkommen um über 50% gegenüber dem männlichen Durchschnitt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Frauen immer noch 44% mehr unbezahlte Care-Arbeit leisten als Männer. Diese Ungleichheit muss beseitigt werden, damit jede Person die gleichen, auch finanziellen, Entfaltungsmöglichkeiten in ihrem Leben hat.
Wir fordern: Jede arbeitende Person sollte das Recht auf einen umfassenden Auskunftsanspruch haben, um Löhne transparent und vergleichbar zu machen. Bei Qualität und Menge des Betreuungs- und Pflegeangebots darf nicht gespart werden! Personen, die nach der Elternzeit in den Beruf zurückkehren, müssen umfassende Unterstützung erhalten, um in gleicher Position wieder einzusteigen. Gehaltssteigerungen, auch durch einen Positionsaufstieg, müssen nach dem Wiedereinstieg außerdem aktiv gefördert werden.
Gewalt an Frauen muss ein Ende gesetzt werden!
Fast jeden Tag findet in Deutschland ein Femizid statt. 2023 wurden 938 Femizide versucht. 360 davon endeten tödlich. Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen stiegen um 6,2%. Politisch Frauenfeindliche Straftaten stiegen um 65,3%, digitale Gewalt gegen Frauen und Mädchen stieg um 25%.
Diese Zahlen sollten mehr als nur besorgniserregend sein. Doch trotz des Trends ist Gewalt an Frauen in der öffentlichen Debatte maximal ein Randthema. Auch bei der Aufklärung von Taten zeigt sich häufig folgendes Muster: Die Opfer sehen sich unter hohem Rechtfertigungsdruck („Was hattest du an?“), mit Tätern wird hingegen sympathisiert, Drohungen werden nicht ernst genommen.
Wir fordern: Gewalt an Frauen muss endlich politisch bekämpft werden! Beratungsstellen, Schutzräume und Frauenhäuser müssen massiv ausgebaut werden und für jede schutzsuchende Frau zugänglich sein, das inkludiert auch Trans*Personen sowie geflüchtete Frauen. Bei bekannter Bedrohung muss entschlossen gehandelt werden, z.B. über Fußfesseln. Frauen dürfen nicht weiter sterben, nur weil die Bedrohung nicht ernst genommen wird! Frauen dürfen nicht getötet werden, nur weil sie Frauen sind!
Gesundheitspolitik ist nicht nur für cis-Männer da!
Nicht nur das direkte Verhalten gegenüber FINTA* Personen ist patriarchal geprägt, auch in Gesundheitsrelevanten Bereichen werden sie nicht annähernd ausreichend miteinbezogen. Medikamente, und Sicherheitsstandards, wie z.B. in Autos, sind überwiegend auf cis-Männer zugeschnitten. FINTA* Personen haben dadurch ein signifikant erhöhtes Risiko an Nebenwirkungen zu leiden oder Verletzungen zu haben.
Wir fordern: Ende mit patriarchaler Ignoranz! Tests und Studien müssen quotiert werden, sowie auf die Individualität von Körpern eingehen. In Zuge dessen müssen außerdem Prüfungsrichtlinien verschärft und das Personal weiter geschult werden.
Trans* und nicht-binäre Personen als Zielscheibe rechter Politik!
Im patriarchalen System, werden trans* Personen systematisch entmenschlicht, diskriminiert oder erfahren psychische und physische Gewalt. Vor allem poc Transfrauen sind besonders von körperlicher und sexualisierter Gewalt betroffen.
Wir leben in einem System, indem Machtpositionen in verschiedensten Institutionen hauptsächlich von cis-Männern besetzt sind. Trans* und nicht-binäre Personen erfahren gesetzlich, sozial und gesellschaftlich Gatekeeping und Einschränkungen. Beispielsweise beim Zugang zu Hormontherapien, Namensänderungen, Zugang zu Gender Affirming Care/Surgery oder bei der Jobsuche. Trans* und nicht-binäre Personen werden oft bei Ärzt*innen, im Bürgeramt oder in der Gesellschaft erniedrigt und müssen beweisen, dass sie genug ihr Gender sind.
Dieses System führt dazu, dass trans* und nicht-binäre Personen diskriminiert werden, Gewalt erleben. Trans* und nicht-binäre Personen sind besonders anfällig für psychische Krankheiten, wie unter Anderem Depressionen. Unter trans* und nicht-binären Personen ist die Suizidrate besonders hoch. Sie erleben oft den Ausschluss aus dem Familien- und/oder Freundeskreis, werden von der Gesellschaft aufgestoßen oder ihnen wird ihre Existenz abgesprochen.
Wir fordern: Das Selbstbestimmungsgesetz war ein wichtiger Schritt, aber es benötigt noch mehr! Gender Affirming Care/Surgery muss für Trans* und nicht-binäre Menschen ohne Hürden oder Hindernisse erreichbar sein. Queerfeindliche Gewalt muss endlich konsequent verfolgt und bestraft werden, egal ob im Internet oder im echten Leben. Queere Spaces müssen flächendeckend verfügbar und geschützt sein. Therapiezugänge müssen ausgeweitet werden. Keine trans* und nicht-binäre Person sollte unter Unterdrückung leiden!