8. November 2015
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Schutz von Delfinen – Verbot von Delfinarien!
Mit dem Duisburger Zoo haben wir in NRW eines der beiden Delfinarien in Deutschland. Es gibt unzählige Gründe warum Delfine nicht in Delfinarien gehalten werden sollten. Delfine sind hochintelligente, soziale und sehr komplexe Wesen, welche ein über das des Menschen hinausgehendes Sozialverhalten haben. Delfinarien sind nichts weiter als enge trostlose Gefängnisse, in denen die Delfine den Rest ihres Lebens verbringen müssen. In freier Wildbahn schwimmen Delfinschulen je nach bis zu 250 Kilometer am Tag und tauchen in Tiefen von bis zu 300 Metern. In den engen Betonbecken der Delfinarien kriegen die Tiere keinesfalls genug Bewegung und stehen unter einem enormen Stress. Die täglichen Shows mit lauter Musik und laut schreienden Gästen erhöhen den Stressfaktor noch um ein Vielfaches. Die Delfine beginnen in Gefangenschaft mit untypischem Verhalten, bekommen teilweise Psychosen, beginnen, sich selber zu verletzen indem sie beginnen, sich die Zähne auszuschlagen, sich selber zu beißen oder ihre Köpfe immer wieder gegen den harten Betonboden hämmern. Nicht selten begehen sie sogar Selbstmord durch die Weigerung zu Atmen. Um gegen den Stress zu wirken, wird teilweise (wie vor kurzem in Nürnberg durch den WDSF aufgedeckt) den Tieren täglich dutzende Hormone und Psychopharmaka eingeflößt. Verstärkt wird das Unwohlsein der Tiere durch die Tatsache, dass die Betonbecken viel zu klein dafür sind, dass Delfine ihr Echolot zur Orientierung verwenden. Die Becken reflektieren den Schall zu häufig, sodass Delfine sich lediglich auf ihre Augen verlassen können, was absolut nicht ihren biologischen Vorlieben und Möglichkeiten entspricht. Neben den psychischen Belastungen für die Tiere kommen große körperliche hinzu. Das Wasser in Delfinarien wird häufig mit Chlor gereinigt. Chlor löst bei Delfinen enorme Hautreizungen, Ausschlag und Probleme mit en Augen hervor, auf die sie sich leider verlassen müssen. Das Chlor fügt der Haut enorme Verletzungen bis zu
Geschwüren zu, sodass medizinische Gegenmaßnahmen erforderlich werden können. Delfine werden in freier Wildbahn teilweise über 40 Jahre alt, in Gefangenschaft maximal 20. Die liegt an der Zusammenwirkung von psychischen und physischen Qualen, denen die Tiere ausgesetzt sind. Ebenfalls sieht man die Probleme in der Todesrate von neugeborenen Tieren in Gefangenschaft. Hier ist zu sagen, dass die Sterblichkeit von jungen Delfinen auch in freier Wildbahn vergleichsweise hoch ist, da sie eigentlich keine natürlichen Feinde haben und die Population durch eine Immunschwäche in den ersten Wochen begrenzt bleibt. Jedoch reicht es in Delfinarien, wenn ein*e Besucher*in mit Schnupfen das Wasser berührt, um fremde Keime in das Becken zu tragen, welche für das Delfinbaby den Tod bedeutet. In Duisburg haben von 26 Geburten lediglich 6 das erste Jahr überlebt, die allermeisten sind nach wenigen Tagen gestorben. Diese Quote ist erschreckend. Wir als ökologischer Verband mit einem Fokus auf Tierschutz lehnen diese qualvolle Haltung von Delfinen ab und fordern ein absolutes Verbot von Delfinarien und die Einstellung aller Delfinshows! Die Delfine, die momentan in deutschen Delfinarien gefangen sind, müssen einen möglichst artgerechten Lebensraum erhalten, der fernab von Besucher*innen liegt, in dem sie so gut wie möglich leben können, da sie auf Grund der erlittenen Traumata meist nicht wieder ausgewildert werden können.
Problem Wildfang
Da die Zucht von Delfinen in Gefangenschaft wie oben beschrieben enorm schwierig ist, haben sowohl Duisburg als auch Nürnberg zusätzlich drei Delfine aus freier Wildbahn. Beim Fangen von Delfinen in freier Wildbahn werden Familien auseinander gerissen und Junge verlieren ihre Eltern. Ein Delfin bleibt sein Leben lang in seiner Schule an der Seite seiner Eltern. Diese Bindung wird auseinander gerissen und verursacht tiefe Trauer bei den verbleibenden Familienmitgliedern. Im schlimmsten Falle kommen die Delfine aus der sogenannten Todesbucht in Taiji, Japan, wo mehrere Monate im Jahr Delfine mit Booten in die Bucht getrieben werden. Dort sperrt man sie mit Hilfe von Netzen einige Tage ohne Futter ein, um zu sehen, welche Delfine am höchsten springen. Diese werden dann an Delfinarien in der ganzen Welt verkauft, der Rest wird geschlachtet und geht als billiges und giftiges Essen in die Supermärkte oder in Schulmensen in Japan. Daher stellt die GRÜNE JUGEND NRW sich gegen den Handel mit Delfinen als Unterhaltungsgegenstand und setzt sich für ein Kaufverbot von Delfinen ein, denn Delfine sind Lebewesen, keine Ware!
Beschlossen von der Landesmitgliederversammlung am 7./8. November 2015 in Dortmund.
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