13. November 2023

Studentische Beschäftigte verdienen mehr: TVStud jetzt!



Die Situation der Beschäftigten in der Wissenschaft ist seit Jahren prekär.
Studierende unterstützen in Lehre, Forschung und Verwaltung an den
Universitäten. Egal ob sie Tutorien oder Seminare halten, Studierende betreuen,
Forschungsvorhaben durchführen oder Forschungsergebnisse veröffentlichen: Ohne
sie würde der Alltag in der Universität nicht funktionieren.

Doch trotzdem stehen studentische Beschäftigte in fast allen Bundesländern ohne
Tarifvertrag da. Eine Befragung der Gewerkschaften ver.di und GEW hat ergeben,
dass die Bezahlung in Orientierung an die Richtlinie des Tarifvertrags der
Länder erfolgt, aber meistens unabhängig von der Qualifikation nur knapp über
dem Mindestlohn ist. Zudem sind Kettenbefristungen ohne Planungssicherheit und
unbezahlte Überstunden der Normalfall an deutschen Universitäten und
Hochschulen.

Außerdem gibt es für die meisten Beschäftigten keinen Lohn im Krankheitsfall –
unglaublich eigentlich, denn normalerweise bekommen Arbeitnehmer*innen auch dann
weiter Gehalt, wenn sie erkrankt sind. Die Beschäftigungsverhältnisse für
studentische Beschäftigte sind prekär. Gerade in Zeiten von Inflation, wo das
Bafög nicht reicht und die Mieten steigen, wissen viele Studierende nicht, wie
sie über die Runden kommen sollen. Viele Studierende sind von Armut betroffen
oder bedroht, es ist ein Skandal, dass eine studentische Beschäftigung oftmals
nicht ausreicht, um ein Studium sorgenfrei zu ermöglichen.

Hand in Hand in den Arbeitskampf!

Für uns als Grüne Jugend NRW ist klar: Wir stehen solidarisch an der Seite aller
studentisch Beschäftigten und kämpfen mit ihnen für mehr Lohn, Sicherheit statt
Kettenbefristungen und gerechte Arbeitsbedingungen. Es braucht einen
Tarifvertrag für studentische Beschäftigte, auch bei uns in Nordrhein-Westfalen.

Wir fordern:

  • Schluss mit der Kettenbefristung! Es braucht eine Mindestvertragslaufzeit
    von 24 Monaten
  • Studentische Mitbestimmung stärken! Studentische Hilfskräfte benötigen
    eine eigene Personalvertretung (die auch tatsächlich Mitspracherechte hat)
    in Organisation und Verwaltung der Universitäten und Hochschulen
  • Faire Bezahlung – jetzt! Studentische Hilfskräfte verdienen es, für ihre
    Arbeit anständig entlohnt zu werden. Gehälter, die knapp über dem
    Mindestlohn liegen, werden diesem Anspruch nicht gerecht!

Der TVStud in Berlin hat 1986 gezeigt: Ein erfolgreicher Abschluss braucht
Arbeiter*innen, die bereit sind für ihre Rechte zu streiken und eine
Öffentlichkeit, die die Forderungen solidarisch mitträgt und Druck auf die
Arbeitgeber ausübt.Dazu vernetzen wir uns als Landesverband und als
Kreisverbände mit lokalen TVStud-Initiativen und Gewerkschaften und tragen die
Forderungen des TVStud auf die Straße! Gemeinsam für gerechte
Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft, Bildungsgerechtigkeit und eine
ausreichende Finanzierung der Universitäten.



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