VRR: So nicht, Bündnis 90/Die Grünen!

Der Verwaltungsrat des Verkehrsbundes Rhein-Ruhr (VRR) hat in seiner Sitzung am 27.06.2014 beschlossen, dass die Preise für alle Tickets zum kommenden Jahr erhöht werden sollen.

Doch damit nicht genug: Studierende sollen nicht nur die normalen Erhöhungen zahlen, sondern zusätzlich noch eine weitere Erhöhung hinnehmen.
Im vergangenen Jahr hatte der VRR bereits versucht, die Preise für das Semesterticket deutlich zu erhöhen. Das konnte durch massive Proteste verhindert werden.
Dieses Mal wird argumentiert, dass das VRR-Semesterticket im Vergleich zu Tickets für Auszubildende zu günstig sei und so ein Gerechtigkeitsdefizit bestehe. Dabei scheint es doch viel logischer, auch Auszubildenden günstigere und sozialverträgliche Tickets zur Verfügung zu stellen.
Der VRR-Verwaltungsrat entschied in seiner Sitzung einstimmig den Allgemeinen Studierendenausschüssen (ASten) im VRR das ”Angebot” zu machen, künftig eine bis 2020 gestreckte Preiserhöhung von bis zu 50% mitzutragen.
Deshalb fordert die Grüne Jugend NRW die Grüne Fraktion im Verwaltungsrat des VRR auf, das Solidarprinzip des Semestertickets nicht zu gefährden und das grüne Ziel einer sozialen Ticketgestaltung im Blick zu behalten.
Die Grüne Jugend NRW appelliert an alle grünen kommunalpolitisch Verantwortlichen, künftig nur noch Politiker*innen in den Verwaltungsrat des VRR zu entsenden, die ein echtes Interesse an solidarischen und sozialverträglichen Ticketpreisen haben.
In diesem Zuge regt die Grüne Jugend NRW eine Strukturreform des VRR an. So ist es unter anderem unverständlich, wieso die Themen Tarif und Marketing in einem Ausschuss diskutiert werden. Unter einer politisch gelenkten Tarifausgestaltung, sollte nicht verstanden werden, wie nicht sozialverträgliche Preisanpassungen vermarktet werden können.

 

Beschlussfassung der Landesmitgliederversammlung vom 28./29. Juni 2014 in Mönchengladbach

Sicher ist sicher?!

„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“- Benjamin Franklin

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verschärften zahlreiche Staaten ihre Überwachungs- und Sicherheitsgesetze, um weitere Terroranschläge zu verhindern. In Zeiten der NSA-Affäre und auftretender Fälle überzogener Polizeigewalt, wollen wir uns mit der Balance zwischen Sicherheit und Freiheit beschäftigen. Freiheit ohne ein Mindestmaß an Sicherheit ist aus unserer Sicht nicht möglich. Allerdings werden unter dem Deckmantel der Sicherheit oft auch Freiheitsrechte eingeschränkt. Für uns muss Sicherheit dazu dienen, Menschen und deren Freiheitsrechte zu schützen. Sie aufzugeben darf keine Option sein!

 

Strafe muss sein?
Strafen sind für uns kein Selbstzweck. Deshalb sollte bei Gesetzen darauf geachtet werden, dass Strafen nicht einfach nach der Schwere der Tat ausgelegt werden, sondern vielmehr sollte auf den eigentlichen Nutzen einer Strafe geachtet werden. Wenn eine zu bestrafende Person keinen Lerneffekt aus der Strafe zieht, lässt sich nur schwer verhindern, dass sie die gleiche Tat wieder begeht. Möglichst hohe Strafen, die allein der Abschreckung dienen, sehen wir deshalb nicht als geeignetes Mittel bei der Rechtsprechung an. Für uns spielt außerdem die Verhältnismäßigkeit einer Strafe eine große Rolle. Einerseits hat die Rechtsprechung den Anspruch, genau das zu beachten. Wenn andererseits schon das gesetzlich vorgesehene Strafmaß völlig überzogen ist, liegt die Verantwortung dafür nicht mehr bei denen, die die Gesetze auslegen, sondern bei denen, die sie verändern können. Leider wird gerade bei vermeintlichen Kleinigkeiten selten noch etwas am Gesetz geändert, da die Tagespolitik wichtiger scheint. Für viele Menschen gehört aber genau das zu ihrer persönlichen Tagespolitik und sich politisch nicht mehr damit zu beschäftigen halten wir für unverantwortlich. Deshalb fordern wir, dass die zuständigen Politiker*innen sich damit auseinandersetzen, vor allem veraltete Gesetze zu überarbeiten und das Strafmaß ggf. anzupassen.

 

Gefängnis ist nicht immer die beste Lösung
Darüber hinaus stehen wir als emanzipatorischer und freiheitlicher Jugendverband dem Konzept des Freiheitsentzugs in Gefängnisse kritisch gegenüber. Einem Menschen seine grundlegenden Rechte abzusprechen, darf nicht leichtfertig geschehen. In Fällen, in denen zum Beispiel für Hehlerei deutlich schwerere Haftstrafen verhängt werden als beispielsweise für sexuelle Verbrechen an Kindern, sollte die Verhältnismäßigkeit überprüft werden. Auch Straftaten, wie das Bahnfahren ohne gültiges Ticket, sollten besser mit Sozialstunden, statt mit Freiheitsentzug bestraft werden. Daher gehören Ersatzfreiheitsstrafen aufgrund von nicht beglichener Geldstrafen abgeschafft. Finanzielle Not darf nicht zu Gefängnisstrafen führen, diese Ersatzstrafen führen gerade in NRW zu überfüllten Haftanstalten und hohen Haftkosten.Stattdessen bietet sich als Alternative gemeinnützige Arbeit an. Menschen sollen für vergleichsweise harmlose Handlungen nicht ihre Freiheit verlieren, sei es auch nur vorübergehend.
Trotzdem gilt für uns: Opferschutz vor Täter*innenschutz! Nur stellt sich hier die Frage, ob es die Opfer wirklich schützt, wenn Täter*innen für Monate oder Jahre ins Gefängnis kommen. Welchen Sinn sollen Gefängnisse dann also tatsächlich erfüllen? Wir möchten die Menschen auch nach schrecklichen Taten nicht aufgeben, sondern sind davon überzeugt, dass Menschen, die nicht durch psychische Probleme von einer Einsicht abgehalten werden, noch immer eine Einsicht erlangen können. Dort liegt für uns eine nachhaltige Täter*innenarbeit und eine nachhaltige Sicherheitspolitik. Auch Erwachsene sind lernfähig. Statt Menschen in Gefängnissen sich selbst zu überlassen, fordern wir eine begleitende Betreuung (ähnlich der von Jugendhaftanstalten), die sich an den Grundsätzen Resozialisierung und Rückfallverhinderung orientiert.
Resozialisierung ist für uns ein weiterer wichtiger Punkt. Wir unterstützen daher die Arbeits- und Bildungsangebote für Inhaftierte und fordern eine längere und insgesamt bessere Begleitung von von Inhaftierten nach der Freilassung. Eine Art Arbeitszwang, bei der bei Verweigerung mit verschärften Haftauflagen zu rechnen ist, lehnen wir jedoch ab. Es muss sich um ein reines Angebot handeln, das freiwillig angenommen, aber auch abgelehnt werden kann.

 

Demonstrieren? Na sicher!
Als politisch aktive junge Menschen spielen Demonstrationen für uns eine große Rolle. Dabei treffen wir immer wieder auf Situationen, die weder für die innere Sicherheit noch für die Individuen besonders von Vorteil sind.
Für uns ist es wichtig, dass Demonstrationen nicht von Gewalt dominiert werden, sondern die politische Meinungsäußerung im Mittelpunkt steht. Verantwortlich sind hierbei sowohl die Teilnehmenden als auch die Menschen, die für Sicherheit sorgen sollen, also die Polizeibeamt*innen. Das Versammlungsrecht ist ein wichtiges, verfassungsrechtlich geschütztes Grundrecht und erfordert deshalb auch ein besonders sensibles Vorgehen der Polizei. Reizgas- und Schlagstockeinsätze gegen unliebsame, aber nicht aktiv Gewalt ausübende Demonstrant*innen einzusetzen sollte nicht nur verboten sein, sondern auch innerhalb der Polizeibehörden stärker sanktioniert werden. Die Strategie der Polizei bei Demonstrationen sollte dringend überdacht werden. So wirken etwa das willkürliche Rausziehen von Demonstrierenden durch Beamt*innen oder Polizeikessel wenig deeskalierend.
Dafür ist es aber nötig, dass die Menschen, die sich im Dienst falsch verhalten, später auch identifiziert werden können. Um das zu gewährleisten fordern wir die bereits im rot-grünen Koalitionsvertrag festgelegte und längst überfällige Einführung der Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamt*innen. Diese muss auch in kritischen Situationen gut lesbar sein und darf keine direkten Rückschlüsse auf den Namen oder den Wohnort der*des Polizeibeamt*in zulassen.
Außerdem stellt sich für uns die Frage, ob chemische Waffen, deren Einsatz in militärischen Konflikten völkerrechtswidrig ist (wie zum Beispiel das sogenannte „Pfefferspray“), ein geeignetes Mittel sind, um für Sicherheit zu sorgen, oder ob es nicht vielmehr die Sicherheit gefährdet. Viel zu häufig wird leichtfertig danach gegriffen und die Überwindung, es zu benutzen, scheint bei einigen Polizeibeamt*innen sehr gering zu sein. Schließlich werden dadurch sehr schnell und oft flächendeckend Menschen außer Gefecht gesetzt, ohne dass Gegengewalt zu befürchten wäre. Chemische Waffen sind keine harmlosen Waffen! Die kurzzeitigen Schmerzen sind enorm und auch die Langzeitschäden, wie zum Beispiel Beeinträchtigungen beim Sehen, sind nicht zu unterschätzen. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Asthma oder unter Medikamenten-, bzw. Drogeneinfluss, kann „Pfefferspray“ unter bestimmten Umständen sogar tödlich sein. Deshalb lehnen wir chemische Waffen als Waffe auf Demonstrationen generell ab. Was im Krieg verboten ist, sollte nicht bei anderen Gelegenheiten genutzt werden. Das Innenministerium fordern wir daher auf, die Sondergenehmigung für das derzeit verwendete Reizmittel aufzuheben.
Auch der Einsatz von Wasserwerfern ist nicht ungefährlich. Bei einer Waffe, die so großflächig eingesetzt werden kann, ist die Beeinträchtigung friedlich Demonstrierender selten zu verhindern. Allein die Abschreckungswirkung von Wasserwerfern kann Menschen davon abhalten, ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu nutzen.Für uns ist keine Situation denkbar, in der sich solch ein Vorgehen gegen die Bevölkerung rechtfertigen lässt. Wir lehnen Wasserwerfer deshalb ab.
Des Weiteren trägt das Vermummungsverbot auf Demonstrationen für uns nicht zur inneren Sicherheit bei. Zum einen ist oft nicht eindeutig, was bereits ”darauf gerichtet ist, die Feststellung der Identität zu verhindern” (§ 17a Abs. 2, 1 VersG) und wird sehr unterschiedlich ausgelegt, zum anderen ist es kein sinnvolles Mittel, um Gewalt und Straftaten zu verhindern. Wer vor hat, Straftaten zu begehen, wird sich nicht an ein Vermummungsverbot halten. Stattdessen werden Teilnehmende von Versammlungen unter einen Generalverdacht gestellt. Es wird bei diesem Verbot völlig außer Acht gelassen, dass eine Vermummung in der Regel als Selbstschutz stattfindet, zum Beispiel gegen Nazis und ihre Fotograf*innen. Außerdem werden Demonstrationen oft unter absurden Begründungen mit Verweis auf dieses Gesetz von der Polizei verhindert, zum Beispiel indem Regenschirme plötzlich als Vermummung gelten. Es muss sich nicht mehr mit tatsächlichen Gewalttaten auseinandergesetzt werden, sondern künstlich geschaffene Verstöße stehen im Mittelpunkt. Wir setzen uns deshalb für die Abschaffung des ohnehin noch nicht sehr alten Paragraphen 17a ein.

 

Tiereinsätze bei Demos abschaffen!
Die Polizei setzt Pferde bei vielen Einsätzen ein. Dazu zählen Demonstrationen, Fußballspiele, Konzerte und die beliebten Martinsumzüge. Jedoch gibt es nicht in allen Bundesländern Reiter*innenstaffeln, da die Kosten der Haltung enorm hoch sind. NRW gehört zu den sieben Bundesländern, in denen Pferde eingesetzt werden.
Das Risiko ist dabei sowohl für die Tiere als auch für die Beamt*innen nicht gering, da auch extrem gut trainierte Pferde durchgehen können. Dies kann zur Verletzung von Tier und Mensch führen.
Zudem besteht eine sehr erhöhte Stressbelastung sowohl bei den Pferden, für die das versuchte Abtrainieren des natürlichen Fluchtinstinkts bereits eine Stresssituation ist, als auch bei Menschen.
Für Polizeihunde bedeutet ein Einsatz keine geringere Stressbelastung. Sie werden an sehr kurzer Leine gehalten und müssen ihren Jagdinstinkt unterdrücken. Zudem werden Diensthunde darauf trainiert,bei Befehl auch Menschen anzugreifen. Darüber hinaus sollten Tiere generell nicht als Waffen missbraucht werden. Die GRÜNE JUGEND NRW fordert daher die Abschaffung von Tiereinsätzen bei Demonstrationen und ähnlichem!

 

Transparenz bei Strafverfahren
Oftmals wird bei polizeilichen Vorladungen eine vage Darstellung der Anschuldigung formuliert. Die Polizei versucht somit gezielt, die angeklagte Person im Vorfeld zu verunsichern. So soll eine Aussage der beschuldigten Person herbeigeführt werden, die oft mit unüberlegter Wortwahl zusammenhängt und sich vor Gericht schwer widerrufen lässt.
Genauso dauert es oft Wochen, wenn nicht Monate, bis in einem Verfahren Akteneinsicht gewährt wird, selbst wenn mensch eine*n Anwältin*Anwalt beauftragt. Beschuldigte schweben dadurch oft sehr lange im Ungewissen über ihre eigenen Fälle.
Die GRÜNE JUGEND NRW fordert daher ein transparenteres Vorgehen seitens Polizei und Staatsanwaltschaft, um den Beschuldigten das Leben nicht unnötig schwerer zu machen. Insbesondere solange deren Schuld noch gar nicht bewiesen ist.

 

Waffenbesitz
Einen weiteren Teil der inneren Sicherheit stellt der private Waffenbesitz dar. Wir leben nicht in Zeiten von Bürgerkrieg und das eigene Überleben muss selten mit Waffengewalt verteidigt werden. Waffen stellen jedoch eine potenzielle Bedrohung für alle dar. Deshalb sprechen wir uns für ein Verbot von privaten Waffen aus.

 

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit abbauen
Das sogenannte „Racial Profiling“ kommt noch immer viel zu häufig unter dem Deckmantel der inneren Sicherheit vor. Menschen, die äußerlich nicht dem typisch deutschen Klischee entsprechen, unter einen Generalverdacht zu stellen, ist purer Rassismus und dient nicht der Sicherheit. Im Gegenteil: Sicherheit kann nur ohne Rassismus bestehen. Für uns und den Bundesgerichtshof verstößt so ein Vorgehen klar gegen das durch das Grundgesetz geregelte Gleichheitsgebot. Wir unterstützen deshalb die Forderung des Instituts für Menschenrechte nach der Abschaffung des § 22 Abs. 1a BPolG, nach dem die Bundespolizei das Recht hat, anlasslose Personenkontrollen auf Flughäfen, Bahnhöfen und in Zügen durchzuführen, um Menschen an illegaler Einwanderung zu hindern. Darüber hinaus fordern wir ein stärkeres Eingreifen der Polizeibehörden, sollten Beamt*innen durch rassistische Personenkontrollen auffallen.
Nicht nur immer wieder auftretende Fälle von Racial Profiling, sondern unter anderem auch der NSU-Skandal zeigen, dass es bei der Polizei, wie auch in unserer Gesellschaft insgesamt ein Problem mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gibt. Wir fordern daher verpflichtende antirassistische Fort- bzw. Ausbildungen für Polizeibeamt*innen. Auch die Vorurteile gegenüber („linken“) Demonstrant*innen wollen wir durch Dialog abbauen. Wir wollen eine Polizei, die sich um den Schutz von Grundrechten kümmert und vor der die Menschen keine Angst haben müssen.

 

Überwachung
In den letzten Jahren wurde die präventive Überwachung von Menschen zur Realität. Geheimdienste wie die NSA kennen unseren E-Mail- und SMS-Verkehr, wissen wann wir mit wem telefoniert haben und können aufgrund von statistischen Analysen bei sozialen Netzwerken errechnen, wann wir uns von Partner*innen trennen. Die Bahn kann analysieren, welche Bahnstrecken wir besonders häufig nutzen und im Supermarkt zeichnet die Kamera auf, ob wir länger vor der Kühltheke oder bei den Kondomen stehen. Alles, was wir technisch tun, und auch vieles, was im öffentlichen Raum passiert, ist mittlerweile nachvollziehbar.
Aber nicht nur Unternehmen, sondern auch die Politik möchte immer wieder den Einsatz von Überwachungstechnik ausdehnen. Wir sehen diesen politischen Aktionismus kritisch. Überwachung alleine kann keine Gewalttaten verhindern, aber die Unschuldsvermutung außer Kraft setzen und schon allein in ihrem Dasein verhindern, sich beispielsweise im Internet frei zu äußern. Wir wollen nicht in einem Staat leben, in dem es verdächtig ist, E-Mails und SMS verschlüsselt zu verschicken oder Überwachungskameras zu meiden!
Der Staat muss stattdessen die Bürger*innen vor der unberechtigten Überwachung durch Geheimdienste und Polizeibehörden und möglichem Datendiebstahl durch Kriminelle schützen. Dafür fordern wir eine gezielte, auch finanzielle Förderung von wirklich sicheren Open-Source-Verschlüsselungsmethoden, die in sämtlichen elektronischen Kommunikationsformen zum Standard werden müssen. Diese Förderung muss unabhängig von Polizei und Geheimdiensten sein. Zudem fordern wir eine bessere Beobachtung und Kontrolle der Aktivitäten von Geheimdiensten.
Zur Förderung von Verschlüsselungsmethoden gehört für uns auch die Verbreitung über das Wissen dieser Methoden. Wir fordern daher, auch in der Schule über die Möglichkeiten der Verschlüsselung von digitaler Kommunikation aufzuklären. Gleichzeitig müssen auch die Risiken, die mit nicht verschlüsselter Kommunikation einhergehen, thematisiert werden. Dazu gehört auch eine Sensibilisierung für die Social Networks.
Gegen die Überwachung durch private Unternehmen braucht es ein strengeres Datenschutzgesetz. In Verkehrsmitteln und der zugehörigen Infrastruktur (wie zum Beispiel Bussen, Bahnen, Bahnhöfen und Autobahnen) wollen wir Videoüberwachung grundsätzlich nicht zulassen!
Statt mehr Überwachungskameras wollen wir Notfallknöpfe einführen, über welche die Polizei direkt verständigt werden kann. So können alle Menschen mithelfen, Straftaten aufzuklären, indem sie die Polizei ohne Hürden und ohne Gefahr rufen können. Die Einführung von Bodycams bei der Polizei lehnen wir jedoch ab. Diese stellen keine zusätzliche Sicherheit dar, sondern verstärken das Gefühl der Unsicherheit in Gegenwart der Polizei und sorgen für ein unverhältnismäßiges Ausmaß an Überwachung und Kontrolle. Wer mit Polizeibeamt*innen sprechen möchte, sollte nicht von Kameras abgeschreckt werden. Zudem verschärft die Einführung von Bodycams die Ungleichheit bei der Sammlung von Beweismitteln in Auseinandersetzungen zwischen Polizist*innen und anderen.

 

Beschlussfassung der Landesmitgliederversammlung vom 28./29. Juni 2014 in Mönchengladbach

Unsere Eltern

eine Glosse von Sebastian Klick

 

In den letzten 50 Jahren, also in der Zeit, in der unsere Eltern aufgewachsen sind und Karriere gemacht haben, wurde durch die Menschheit mehr CO2 ausgestoßen als in allen Jahrtausenden zuvor. Und das obwohl bereits in den 70er Jahren vor den Folgen gewarnt wurde. Unsere Eltern stellen also eindrucksvoll unter Beweis, dass Menschen auch über große Zeiträume in die Zukunft denken können. Ebenso haben sie das bei der Atomkraft beweisen können. Der Atommüll strahlt zwar etwas länger als die Pyramiden im alten Ägypten stehen – aber hey, unsere Parentalgeneration hatte billigen Strom :-)

Nicht nur da wurde über einen kurzfristigen Zeitraum hinausgedacht, auch bei der zweifellos größten Leistung unserer Eltern- und Großelterngeneration, nämlich dem Wiederaufbau Europas, wurde daran gedacht, uns mit dem Grünen Band ein wunderbares Naturschutzgebiet zu hinterlassen. Das ist zwar nicht geplant gewesen, ist aber trotz der dunklen Vergangenheit heute eine gute Sache.

 

Aber nicht nur ein Vorhang aus Eisen ging durch Europa, sondern auch die Angst vor einem Atomkrieg. Ich bin unseren Parentalgenerationen dankbar, dass die Welt mehrfach am Rande eines Atomkriegs war – immerhin war sie nicht einen Schritt weiter.

Aber ihr habt auch großartige technische Entwicklungen zustande gebracht. Das Internet meine ich dabei gar nicht, sondern viel eher den elektrischen Fensterheber. Unsere Kinder werden die Fenster unserer Autos nicht mehr so leicht aufbekommen wie wir es konnten und werden damit perfekt auf das sich aufheizende Klima vorbereitet. Apropos Klima: Liebe Parentalgeneration: Ihr wart auf dem Mond, ihr wart am Nordpol und am Südpol, habt eine Raumstation gebaut und Waffen entwickelt, mit denen ihr die Erde x-mal sprengen könntet, aber den Hunger auf der Welt habt ihr verdrängt, oder vergessen. Und wenn nicht, dann beschwert ihr euch über den bösen Biosprit, während ihr euren Burger verdrückt, den ihr euch mit eurem SUV beim Drive-In geholt habt. Dabei kommt ihr nicht auf die Idee, dass die Rinder auch was gefressen haben, was sonst vielleicht andere Menschen hätte satt machen können. Ihr wollt keine strengen Umweltstandards, weil sonst die Chines*innen auf dem globalen Markt Wettbewerbsvorteile hätten. Dass der Globus deswegen ins Wanken kommt, ist euch egal. Oder vielleicht auch nicht so ganz egal, immerhin stammen ja auch viele ökologische und soziale Bewegungen aus eurer Studienzeit. Und ihr habt auch da was erreicht: FCKW ist weltweit geächtet, das Ozonloch schrumpft wieder und im Ruhrgebiet kann die Wäsche wieder draußen trocknen. Dafür hat die Luft in chinesischen Städten eher die Qualität einer Giftmülldeponie und im Meer schwimmen ganze Kontinente aus Plastik. Ihr sucht Öl im Permafrostboden Kanadas und hofft, dass „Der Russe“ das Gas im Winter nicht abdreht. Dabei habt ihr doch auch Alternativen entwickelt. Ihr könntet zum Beispiel mit eurem 50“-Plasma Fernseher, oder euren heiß geliebten Glühlampen heizen. Die brauchen nur Strom. Aber den bekommt ihr ja aus Kohlekraftwerken, für deren Betrieb ihr Hunderte von Menschen allein hier in Deutschland umsiedelt und ganze Landstriche umgrabt. Bei der Steinkohle redet ihr euch sogar ein, dass sie ja aus Deutschland komme. Aber wehe in Sichtweite eurer Haustür wird ein „Windspargel“ gebaut. Wisst ihr was: Ich mag Spargel. Ich mag ihn sogar lieber als Feinstaub, Gewässerschäden, Sanierungskosten und Menschenrechtsverletzungen zusammen. Und ihr so?

Aber auch im sozialen Miteinander habt ihr Großes vollbracht. Heute wird innerhalb Europas nicht mehr an Grenzen geschossen. Stattdessen baut ihr Zäune um Europa und versenkt die Boote der Menschen, die aufgrund eures Konsums und der Ausbeutung durch eure Markenfirmen keine andere Möglichkeit mehr für ein menschenwürdiges Leben sehen, als ihre Familie zu verlassen – oft für immer.

Eure Ablehnung gegenüber anderen Menschen begründet ihr nicht mehr mit der Hautfarbe, sondern mit der Kultur. Und nachdem eure Eltern beim Massenmord an den jüdischen Mitmenschen zugesehen oder sogar mitgemacht haben, könnt ihr nun die „christlich-jüdische Tradition“ herbeizitieren wenn es gegen muslimische Menschen, Schwule oder andere Menschen geht, die euch nicht passen.

Sieht so eure Gastfreundschaft aus?

Aber das wird bestimmt der Markt regeln. Der Markt ist ja sowieso euer Gott. Arbeitsmarkt, Lebensmittelmarkt, Getränkemarkt, Wähler*innenmarkt, Partner*innenmarkt, Wettbewerb, Wettbewerb und noch mal Wettbewerb. Wenn ihr aber im Zug den Wettbewerb um den Sitzplatz trotz 10m Sprint verliert, fordert ihr von uns aufzustehen. Respekt vor dem Alter und so. Ich habe nichts dagegen Dinge nach Bedarf zu verteilen, aber warum pocht ihr immer nur dann darauf wenn es zu eurem eigenen nutzen ist? Ich gehe ja auch nicht zu euch und fordere euch mehr oder weniger höflich dazu auf, mir doch bitte den zweiten und dritten Planeten zu organisieren, den ihr mit dem aktuellen Lebensstil braucht. Aber auch hier gilt: Im Wettbewerb um die Ressourcen wart ihr eben zu erst da. Aber wenn ich zuerst sitze soll ich aufstehen. Denkt mal drüber nach ;-)

Vielleicht kommt ihr dann zum Schluss, dass immer mehr (von was eigentlich? Geld, Macht, Prestige) und immer schneller (schnelleres Auto, schnelleres Handy, schnelleres Flugzeug etc.) nicht immer das Beste für alle ist. Vielleicht kommt ihr auch auf die Idee, dass unendliches Wachstum auf einer Kugel mit endlichem Radius nicht möglich ist. Oder ihr kommt wenigstens auf die Idee, dass ihr mit eurem Stehplatz eigentlich noch ganz gut weggekommen seid.

 

Zum Schluss noch einige Sätze zu meiner Motivation:

 

Ich weiß, ich habe in dem Text pauschalisiert, übertrieben und bin nicht immer sachlich geblieben. Ich weiß auch, dass wir jungen Menschen uns bei vielen Punkten auch an die eigene Nase fassen müssen. Aber ich möchte zum Nachdenken anregen. Sowohl meine als auch eure Generation. Wenn du unter 30 bist: möchtest du, dass deine Kinder dir später Vorwürfe machen? Dich fragen warum du gegen Klimaschutz warst? Dich fragen wo DU gewesen bist als Europa das Mittelmeer in ein Massengrab verwandelt hat?

Möchtest du ihnen dann Antworten „Ich habe das nicht gewusst“? Oder „Ich brauchte Arbeit, der Planet war mir egal“? Oder „Ich war lieber an Stränden ohne arme Menschen im Urlaub“? Oder was möchtest du sonst antworten?

Wenn du über 30 bist, kannst du dir natürlich die gleichen Fragen stellen. Aber vielleicht hast du schon Kinder und möchtest, dass sie in einer besseren Welt aufwachsen. Dann überleg doch, was DU dazu beitragen kannst. Veränderung ist die Summe vieler kleiner Schritte und wir alle können ein Teil davon sein. Morgen geht es los und wenn du willst vielleicht auch schon heute.

 

Euroskeptische Parteien im Europaparlament und ihre Möglichkeiten

Bei der Europawahl im Mai ist eine erschreckend große Zahl von europaskeptischen Abgeordneten aus fast allen europäischen Ländern ins EU-Parlament eingezogen. Nun stellt sich die Frage, wie diese Entwicklung die politische Arbeit in Brüssel beeinflussen wird und ob diese Parteien überhaupt die Fähigkeit oder die Intention haben, in Europa etwas zu gestalten.

Am Anfang ist es sinnvoll, zwischen den verschiedenen Arten von Parteien zu differenzieren, denn Euroskeptiker*innen sind nicht gleich Euroskeptiker*innen und in den letzten Wochen wurden Begriffe wie Rechtspopulisten, Nationalsozialisten, Rechts- und Linksradikale fröhlich gemischt und durcheinander geworfen.

 

Grundsätzlich gibt es vier Arten von Gruppierungen, die einer stärkeren europäischen Integration kritisch gegenüber stehen:

1. Rechtsradikale Parteien (Front National aus Frankreich, „Morgenröte“ aus Griechenland)

2. Rechtspopulistische Parteien (Ukip aus Großbritannien, AfD aus Deutschland)

3. Konservative (Britsche Tories)

4. linke Parteien (Radikale Linke Syriza aus Griechenland, die Linke aus Deutschland)

Die Ziele und Programme dieser Parteien decken sich zwar zum Teil, sind aber in vielen Punkten sehr unterschiedlich.

 

Die Gründe für ihren Erfolg sind jedoch sehr ähnlich: Frust über die EU-Bürokratie, die schlechte Wirtschaftslage in vielen Ländern und die hohe Arbeitslosigkeit. Die Eurokrise hat ihre Spuren hinterlassen in Europa und ihre Nachwirkungen, wie die harten Sparprogramme der Regierungen, bekommen viele EU-Bürger*innen deutlich zu spüren. Die Europawahl wurde in vielen Ländern zu einer Art Protestwahl gegen die EU aber auch gegen nationale Regierungen und die EU-skeptischen Parteien waren dabei auch für Nichtwähler*innen attraktiv.

 

Bei der Europawahl letzten Monat sind insgesamt ca. 90 von 751 Sitzen an euroskeptische Parteien gegangen, allerdings schließen sie sich nicht alle in einer gemeinsamen Fraktion zusammen.

In einigen Ländern sind diese Parteien sogar die stärkste Kraft geworden, z.B. die rechtspopulistische Unabhängigkeitspartei Ukip mit 26,8% in Großbritannien. Sie steht für einen sofortigen EU-Ausstieg Großbritanniens und ein Referendum darüber spätestens 2016. Damit ist die europäische Idee dort so unpopulär wie in keinem anderen EU-Land.

Doch auch in Frankreich, wo die rechtsradikale Front National unter Marine Le Pen mit 25% stärkste Kraft wurde, steht die europäische Politik stark in der Kritik. Le Pen fordert eine „Rückkehr zu souveränen Nationen“.

In Dänemark wählten 26,6% der Menschen die rechtspopulistische „Dänische Volkspartei“ und im krisengeschüttelten Griechenland holte die Koalition der Radikalen Linken mit ebenfalls 26,6% die meisten Stimmen. Ein weiteres Beispiel für einen geplanten EU-Austritt ist Italien, wo die 5 Sterne-Bewegung 21,1% der Stimmen bekam und ihr Parteichef Beppe Grillo ein Referendum über den Euro und die EU-Mitgliedschaft Italiens forderte.

 

Angesichts dieser sehr starken Ergebnisse euroskeptischer Parteien in anderen europäischen Ländern erscheinen die 7% der AfD in Deutschland plötzlich gar nicht mehr so hoch.

Trotzdem schaffte die AfD es, Deutschland vor der Wahl politisch aufzuwirbeln. Es gab durchaus berechtigte Vorwürfe, die Partei sei rechtsradikal oder zumindest rechtspopulistisch. So hetzten islamfeindliche Populist*innen von der AfD gegen den Bau von Moscheen und einige Parteimitglieder dachten sogar darüber nach, Hartz-IV-Empfängern das Wahlrecht zu entziehen. Außerdem hing die AfD Wahlplakate mit Slogans wie „Wir sind nicht das Weltsozialamt“ auf; mit ähnlichen Slogans warb die NPD auf ihren Wahlplakaten.

Außerdem wurde Parteichef Bernd Lucke heftig kritisiert, weil er diktatorisch in der Partei herrsche und völlig undemokratisch über alles bestimme, ohne seinen Parteigenoss*innen die Möglichkeit der Mitgestaltung zu geben.

Als Verteidigung gegen die Vorwürfe einer rechtspopulistischen Ausrichtung seiner Partei sagte Lucke am Wahlabend letzten Monat, er sehe sie „als eine freiheitliche, als eine soziale und als eine werteorientierte Partei“ und er wolle nicht „mit irgendwelchen rechtspopulistischen Parteien“ zusammenarbeiten.

Nach dem Wahlergebnis von 7% feierte sich die AfD sogar als „neue Volkspartei“.

 

Doch trotz der hohen Anzahl der EU-skeptischen Europapabgeordeneten ist nicht klar, wie viel Einfluss sie auf die Gestaltung der europäischen Politik nehmen werden und überhaupt nehmen können.

Die einzelnen Gruppierungen sind kein einheitlicher Block, sondern sehr heterogen und verfolgen verschiedene Interessen. Es wird schwierig für sie werden, sich auf gemeinsame Ziele und Forderungen zu einigen: Denn während einige für die Rückkehr zu Nationalstaaten plädieren, wollen andere die EU an sich erhalten. So will zum Beispiel die AfD einen Austritt der südeuropäischen Staaten aus der Eurozone erzwingen. Gemeinsam ist ihnen einer Erhebung des Amsterdamer Instituts Motivaction International zufolge jedoch die Wertschätzung von Tradition und Gehorsam.

Vor einigen Tagen wurde die AfD in die ECR, die Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten, aufgenommen, die damit nun 62 Abgeordnete stellt und die drittstärkste Kraft im EU-Parlament ist. Andere Mitglieder dieser Fraktion sind zum Beispiel die britischen Tories unter David Cameron, die nationalkonservative PiS aus Polen, die rechtspopulistische dänische Volkspartei und als anderes deutsches Mitglied die Familien-Partei. Interessant ist, dass David Cameron sich gegen die Aufnahme der AfD ausgesprochen hatte, jedoch überstimmt wurde. Auch hier erkennt man die Uneinigkeit dieser EU-skeptischen Fraktion. Wie sie sich auf Gestaltungsmöglichkeiten dieser Fraktion auswirken wird, bleibt abzuwarten.

 

Außerdem haben europafreundliche Parteien trotzdem noch die breite Mehrheit im Parlament. Eine Auswirkung könnte aber sein, dass die Mitte aus Grünen/EFA, den Sozialdemokraten, Konservativen und der liberalen ALDE näher zusammenrückt, um die für Beschlüsse notwendigen Mehrheiten zu bilden.

Doch der Einzug der EU-Skeptiker*innen hat vielleicht nicht nur negative Seiten für die europäische Politik: Die Vorschläge und Beschlüsse der großen Fraktionen müssen den Eurokritiker*innen gegenüber nun besser begründet werden und die großen Parteien sind gezwungen, stärker für ihre politischen Vorstellungen zu werben. Das könnte zu einer höheren medialen Aufmerksamkeit für das Europaparlament und damit letztendlich zu mehr Transparenz und Nähe zum/zur europäischen Bürger*in führen.

von Julia Brinner

 

Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND NRW

Am Wochenende tagte die Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND NRW in Mönchengladbach. Der inhaltliche Schwerpunkt war Sicherheitspolitik.

Dazu erklärt Lisa-Marie Friede, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW:

„Strafen sind kein Selbstzweck; es sollte immer auf den Nutzen einer Strafe geachtet werden. Für uns spielt dabei die Verhältnismäßigkeit einer Strafe eine große Rolle. Gefängnis ist nicht immer die beste Lösung, häufig bietet sich auch gemeinnützige Arbeit als sinnvolle Alternative an. Menschen in Haftstrafe dürfen jedoch auch nicht sich selbst überlassen werden, stattdessen fordern wir eine begleitende Betreuung, die sich an den Grundsätzen Resozialisierung und Rückfallverhinderung orientiert. Als politisch aktive junge Menschen spielen Demonstrationen für uns eine große Rolle. Wir fordern die Abschaffung des Vermummungsverbotes und ein Verbot des Einsatzes von Wasserwerfern. Reizgas- und Schlagstockeinsätze gegen gewaltfreie Demonstrant*innen einzusetzen sollte nicht nur verboten sein, sondern auch innerhalb der Polizeibehörden stärker sanktioniert werden. Darüber hinaus sollten Tiere nicht als Waffen eingesetzt werden. Daher fordern wir ein Verbot von Tiereinsätzen bei Demonstrationen. Immer wieder auftretende Fälle von Racial Profiling zeigen, dass es bei der Polizei, wie auch in unserer Gesellschaft, insgesamt ein Problem mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gibt. Wir fordern daher verpflichtende antirassistische Trainings für Polizeibeamt*innen.“

Sebastian Klick, Sprecher der GRÜNEN JUGEND NRW, ergänzt:

„Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt haben wir uns auch mit anderen Themen beschäftigt. So fordern wir die Einführung eines gesetzlichen Feiertags am 8. Mai, dem Tag der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus und, dass die Speicherung der Religionszugehörigkeit bei staatlichen Behörden beendet wird, um eine eine klare organisatorische Trennung von Staat und Kirche sicher zu stellen. Ebenso haben wir die Auswirkungen des G8-Schulsystems kritisch diskutiert und fordern daher eine klare Abwendung von G8 und eine Modifizierung des Schulsystems zu einem System, das Schüler*innen als Menschen anerkennt, wertschätzt und ihre Entwicklung positiv unterstützt! Zudem appelliert die Grüne Jugend NRW an die Grüne Fraktion im Verwaltungsrat des VRR, das Solidarprinzip des Semestertickets nicht zu gefährden und das grüne Ziel einer sozialen Ticketgestaltung im Blick zu behalten.“

Am Sonntag wurde Sarah von Dombrowski als Beisitzerin in den Landesvorstand nachgewählt. Wir gratulieren ganz herzlich!